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Abschied von der grünen Tafel: Stadt stattet Schulen mit digitalen Tafeln aus

Freuen sich über den Einbau der digitalen Tafeln: Schulleiterin Barbara Honecker (von links), Lehrerin Mileen Leute sowie Dezernent Sven Heindorf, Katharina Emmerich und Amtsleiterin Nadin Quest. Quelle: Stadt Barsinghausen.

Barsinghausen. „Wer soll als nächstes vorlesen?“ – wenn Klassenlehrerin Mileen Leute in der Albert-Schweitzer-Schule diese Frage stellt, starren leuchtende Augen gebannt nach vorne auf die neue digitale Tafel. Dort dreht die Lehrkraft ein virtuelles Glücksrad, auf dem die Namen aller Schülerinnen und Schüler eingetragen sind. „Die Kinder sind begeistert von der neuen Technologie“, so Leute und freut sich zusammen mit Schulleiterin Barbara Honecker darüber, dass die Barsinghäuser Stadtverwaltung nun damit begonnen hat, ihre Schulen mit digitalen Tafeln auszustatten..

Mit der Astrid-Lindgren-Schule, der Albert-Schweitzer-Schule, der Adolf-Grimme-Schule und der Wilhelm-Busch-Schule haben bereits vier Schulen digitale Tafeln erhalten. Insgesamt 39 Tafeln werden jetzt in allen Bildungseinrichtungen der Stadt eingebaut. Die Gesamtkosten belaufen sich nach Angaben der Stadtverwaltung auf 276.000 Euro.

„Die Schülerinnen und Schüler sind ebenso wie die Lehrerinnen und Lehrer sehr zufrieden mit den neuen digitalen Tafeln“, berichtet Katharina Emmerich, die im Schul-, Sport- und Kulturamt für die Beschaffung zuständig ist. „Die Kinder haben sich sehr auf die Geräte gefreut. Die Mädchen und Jungen sind sehr neugierig auf die Einsatzmöglichkeiten der Tafeln und entdecken zusammen mit uns die vielen unterschiedlichen Funktionen“, ergänzt Lehrerin Mileen Leute. „Zudem haben wir zum Start gemeinsam Regeln zum Umgang mit den Geräten erarbeitet“, fügt sie an. Aber auch die Lehrkräfte müssen noch einmal die Schulbank drücken: für sie stehen Schulungen an, damit sie die neuen Geräte vollumfänglich für ihren Unterricht nutzen können.

Ein Vorteil besteht für Mileen Leute und Schulleiterin Barbara Honecker unter anderem in der intuitiven Bedienung der digitalen Tafeln. Kolleginnen und Kollegen, die anfangs noch unsicher und skeptisch gewesen seien, seien sehr schnell von den Vorteilen überzeugt worden und setzen die Geräte mittlerweile konsequent im Unterricht ein, sagt die Leiterin. Ein weiterer Vorteil sei die große Flexibilität, sagt Mileen Leute. „Wir nutzen die Tafeln in allen Fächern, angefangen von Deutsch und Mathe über Kunst bis hin zum Sachunterricht.“

Die digitalen Tafeln können einerseits genauso genutzt werden wie die altbekannten grünen Kreidetafeln. „Wir können einen ganz normalen farbigen Hintergrund aufrufen, auf dem dann mit dem Finger oder einem speziellen Stift geschrieben wird“, erklärt Leute. Gewischt wird nicht mehr mit dem Tafelschwamm, sondern einfach mit der Handfläche. Zusätzlich bieten die digitalen Tafeln die Möglichkeit, unterschiedliche Lineaturen wie Rechenkästchen oder Linien aufzurufen.

Andererseits sind die Tafeln auch mit vielen zusätzlichen Apps ausgestattet. Auch das Internet ist nutzbar, auf den Seiten können ohne viel Aufwand Screenshots gemacht werden, die dann direkt ins Tafelbild einfließen. „Die Ergebnisse aus dem Unterricht können direkt gespeichert werden“, weiß Schulleiterin Honecker. „Die Lehrkräfte haben zudem die Möglichkeit, auch Tafelbilder schon zu Hause vorzubereiten.“ Auch die in den Schulen vorhandenen iPads der Lehrkräfte und der Schülerschaft können in die Arbeit an den digitalen Tafeln mit einbezogen werden. 

Die Zeiten von Kreidetafeln, Overhead-Projektoren und Beamern neigen sich in den Barsinghäuser Schulen dem Ende entgegen. Die technologische Umstellung kostet die Stadt aktuell sogar kein Geld. „Die digitalen Tafeln werden komplett aus Mitteln aus dem DigitalPakt finanziert“, erklärt Nadin Quest, Leiterin des Amts für Schule, Sport und Kultur. Sven Heindorf, der Sozialdezernent der Stadt, ergänzt zudem, dass Barsinghausen nun die rund 1,65 Millionen Euro, die im Rahmen des Programms zur Verfügung standen, komplett abgerufen hat. „Ein Großteil des Geldes fließt noch in die Verbesserung der Infrastrukturausstattung der Schulen“, so der Dezernent. Hier laufen die Planungen auf Hochtouren. Und die Verwaltung bereitet schon die nächsten Anträge vor, denn das Land hat mitgeteilt, dass die Mittel, die von anderen Kommunen nicht abgerufen wurden, ab Anfang Juli im Windhundverfahren beantragt werden können.

Wie Katharina Emmerich anmerkt, sei die Ausrüstung der Barsinghäuser Schulen mit digitalen Tafeln von den ersten Planungen bis hin zur Inbetriebnahme ein vielschichtiges Projekt gewesen, dass rund zwei Jahre in Anspruch genommen habe. Insbesondere das Vergabeverfahren sei sehr komplex gewesen, so die Verwaltungsmitarbeiterin abschließend.


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