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446 Berufsausbildungsstellen unbesetzt - 530 Bewerber ohne Ausbildungsplatz

Symbolfoto. Quelle: pixabay.

Region. Die Zahl der gemeldeten Bewerber um einen Berufsausbildungsplatz ist im Vergleich zum Vorjahr auf 6.591 Personen gestiegen (165). Die Zahl der Bewerber die unversorgt blieben, stieg um 62 Personen. Für 530 Bewerber dauern aktuell die Bemühungen an, um sie zum Ende des Jahres mit einer Ausbildung, Förderung oder anderen Alternative zu versorgen..

Das Angebot an gemeldeten Berufsausbildungsstellen sank auf 6.284 Stellen (- 578 zum Vorjahr). Insgesamt blieben 446 Berufsausbildungsstellen unbesetzt, das waren 348 mehr als im letzten Beratungsjahr.

„Die verschiedenen konjunkturellen Entwicklungen haben sich auch auf die Nachfrage nach Auszubildenden ausgewirkt. Hinzu kommt, dass einige Unternehmen im letzten Ausbildungsjahr mehr Nachwuchskräfte als vorher eingestellt hatten, was in diesem Ausbildungsjahr dann dazu geführt hat, dass offene Ausbildungsstellen seltener oder später gemeldet werden. Die Anzahl der Jugendlichen, die eine Ausbildungsstelle suchen, konnte im abgeschlossenen Ausbildungsjahr gesteigert werden. Aber nicht alle Bewerber konnten eine gewünschte Ausbildungsstelle finden und auch nicht alle Ausbildungsstellen konnten mit den passenden Bewerbern besetzt werden.

Die Berufswahl ist eine wichtige Phase im Leben, die man nicht alleine bewältigen muss. Deshalb ist die Berufsberatung an jeder Schule, an festen Besuchstagen, erreichbar. Der Bedarf der Schülerinnen und Schüler an Informationen zur Berufsorientierung und Berufswahl ist hoch. Denn die Selbsteinschätzung eigener Fähigkeiten und Fertigkeiten fällt Jugendlichen oft schwer. Unsere Testverfahren zeigen vielen Jugendlichen auch Ergebnisse, an die sie selber nicht gedacht hätten, oder die häufig nicht zu ihrer eigenen Selbsteinschätzung passen.

Wichtig ist uns, dass sich auch Mädchen über technische Berufe und Karrierewege informieren und dort ihre berufliche Zukunft finden. Wir unterstützen daher die individuelle und klischeefreie Berufswahl.

Aus den Beratungsgesprächen wissen wir, dass die Bedingungen einer Ausbildung für Jugendliche oftmals als unattraktiv erscheinen. Jugendliche berichten dabei von Erfahrungen anderer, die sie über Social Media gelesen haben. Dabei werden Ausbildungsvergütungen mit dem Bürgergeld verglichen, ohne die zu erwartenden Einnahmen aus einer anschließenden qualifizierten beruflichen Tätigkeit zu beachten. Es gibt auch viele Jugendliche, die glauben die Inhalte einer Ausbildung bereits über Aushilfstätigkeiten zu kennen und einschätzen zu können. Dabei umfasst die Ausbildung abwechslungsreichere und herausforderndere Tätigkeiten. Dieses können wir in der Beratung dann gut darstellen und Fehleinschätzungen korrigieren.

Die Berufswünsche Jugendlicher liegen, gemessen an den Anforderungen in den Berufen und den Ausbildungsstellenangeboten, oft weit weg von den Realisierungsmöglichkeiten am Ausbildungsmarkt. Z.B. sind im IT-Bereich Berufe in der Softwareentwicklung und Programmierung sehr beliebt, aber die meisten duale Ausbildungsstellen sind in der Fachinformatik zu finden. Darauf reagieren viele Jugendliche mit einem Aufschub der Berufsentscheidung zugunsten eines andauernden Schulbesuchs. Das muss nicht sein und in Beratungsgesprächen versuchen wir aufzuklären. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater können hier sehr gut Alternativen und auch Entwicklungsmöglichkeiten nach einer dualen Berufsausbildung aufzeigen.

Unser Berufsinformationszentrum ist aufgrund vieler Veranstaltungen, auch zusammen mit unseren Partnern der Jugendberufsagentur weiterhin sehr gut in Anspruch genommen worden. Viele Veranstaltungen oder Beratungen erfolgen inzwischen auch online per Video.

Über unsere Online-Angebote, sowie Sprechstunden und Videoberatungen erreichen wir viele Jugendliche und konnten in der Region Hannover wieder mehr Bewerber/-innen für eine betriebliche Ausbildung gewinnen, als im Vorjahr“, erklärt Heike Döpke, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hannover.

Berufswünsche

Die Top 10 der Berufe machen 38,83% der Bewerber aus. Die Berufe sind Kaufmann Büromanagement, Medizinische Fachangestellter, KFZ-Mechatroniker, Verkäufer, Kaufmann im Einzelhandel, Fachinformatiker Anwendungsentwicklung, Friseur, Fachinformatiker Systemintegration, Anlagenmechaniker – Sanität/Heizung/Klima, Elektroniker Energie-/ Gebäudetechnik.


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