Ronnenberg. Am späten Freitagnachmittag wurde in der Aula der Marie-Curie-Schule der Stadtempfang der Stadt Ronnenberg veranstaltet. Gemeinsam wurden 50 Jahre Stadtgeschichte erlebt. Zum Jubiläum wird es in diesem Jahr noch weitere Veranstaltungen geben. In den Redebeiträgen wurde das ‚Wir‘ betont, dass nicht nur weltweit wichtig wäre, sondern auch vor Ort in Ronneberg gelebt werden muss, damit Gesellschaft funktionieren könne.
Bürgermeister Marlo Kratzke konnte viele Gäste begrüßen, darunter Matthias Miersch, Mitglied des Bundestages, Monica Plate, Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Hannover, Michaela Michalowitz, stellvertretende Regionspräsidentin, die ehemaligen Bürgermeister Wolfgang Walther und Stephanie Harms sowie Ehrenbürger, Vertreter aus der Wirtschaft und Vereinen, Ortsbürgermeister, Gäste aus Nachbarkommunen, Träger von Ehrennadeln und Bürger, die ein Goldenes Ticket für die Veranstaltung gewonnen hatten.
„Letztes Jahr feierten wir beim Stadtempfang auch 55 Jahre Großgemeinde Ronnenberg“, erinnerte Bürgermeister Kratzke in seiner Begrüßung. „In diesem Jahr werden wir 50 Jahre Stadt Ronnenberg feiern.“ 1975 hat Ronnenberg die Stadtrechte erhalten; auch damals habe sich mit dem Ende des Vietnamkriegs vieles in der Welt verändert, genau wie sich in der heutigen Zeit vieles verändere. Mehr aus 50 Jahren Stadtgeschichte sollte später Stadtarchivar Matthias Biester liefern, kündigte der Bürgermeister an. Er zitierte dazu den ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss: „Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht.“ Kratzke dankte weiter allen, die sich für die Stadt Ronnenberg einsetzten und auch diesen Empfang möglich machten.
Matthias Miersch, MdB, freute sich, wieder in seinem Wahlkreis zu sein. Auch er griff die derzeitigen Veränderungen in der Welt auf. „Der Frieden der letzten 50 Jahre scheint nicht mehr selbstverständlich zu sein.“ Er kritisierte das Verhalten des amerikanischen Präsidenten Donald Trump und des russischen Präsidenten Wladimir Putin und bedauerte, dass das „westliche Bündnis“ nicht mehr existiere. Erschrocken zeigte er sich auch über den Zulauf der AfD: „Jede Partei muss sich fragen, warum Menschen eine Partei wählen, die Hass und Ausgrenzung auf der Fahne stehen haben und die Demokratie abschaffen will.“ Umso bedeutender sei der Stadtempfang in Ronnenberg, wo Menschen zusammenkommen können, sich aussprechen und kennenlernen können. „Ein Dank an all die Menschen, die sich vor Ort für eine bessere Gesellschaft einsetzen.“ Auch wenn es traurig sei, dass viele Menschen untätig daneben sitzen würden, gerade in den sozialen Medien, und nur alles schlechtreden wollen. „Deutschland ist noch immer ein starkes Land. Auch wenn wir weiter daran arbeiten müssen.“ Nur gemeinsam könne man Egoisten, wie Elon Musk, der sich als superreicher Mensch in die Politik einmische und das Leben der „kleinen Leute“ negativ beeinflusse, entgegentreten. „Das ‚Wir‘ und die ‚Solidarität‘ müssen wieder mehr betont werden. Nicht nur weltweit, sondern auch im Kleinen, hier vor Ort“, beendete Miersch seine Ansprache.
Matthias Biester, Stadtarchivar, nahm die Anwesenden dann mit auf eine 50-jährige Zeitreise. Auch persönliche Eindrücke ließ er in die Ronnenberger Geschichte einfließen. In einem etwa 30-minütigen Film wurden dann Highlights und Erinnerungen aus 50 Jahren Stadt Ronnenberg gezeigt.
Zwischen den Redebeiträgen sorgten die Curies, die Band der Marie-Curie-Schule, und die Music Unlimited Big Band für Musikeinlagen, die mit viel Applaus vom Publikum gefeiert wurden.
Im Anschluss konnten die Gäste noch gemeinsam ins Gespräch kommen und den Abend fröhlich ausklingen lassen.