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Zwangsarbeiter in Weetzen - Heute Vortrag in der alten Kapelle

Weetzen um 1945.

Weetzen.

"Verwehende Spuren - Die Befreiung Weetzens und seiner Zwangsarbeiter", heißt eine neue Broschüre des "Fördervereins Erinnerungsarbeit Ronnenberg". Darin schildert der Journalist und Buchautor Peter Hertel unter anderem die Situation der Ausländer, die während der nationalsozialistischen Herrschaft in Weetzen Zwangsarbeit verrichten mussten.

Wie sie wurde auch Weetzen selber am 8. April 1945 durch US-Truppen befreit. Zu den 13 Todesopfern gehörte der Sanitäter Charles E. Casper, der sein Leben hingab, um verwundete Kameraden zu retten. Sein Schicksal in Weetzen, das sein Freund, der US-GI Anthony Paul Good, in privaten, dem Autor zur Verfügung gestellten, Aufzeichnungen festgehalten hat, ist ein ergreifender Abschnitt in dieser Broschüre.

Hertel enthüllt auch weitgehend unbekannte, von ihm erkundete, Fakten über eine Untertage-Einrichtung zur Produktion von Brandbomben, an der die Waffen-SS im Kaliwerk Weetzen unter dem Decknamen "GNU" arbeitete. Darin waren Untertage-Anlagen der Kaliwerke Ronnenberg und Empelde einbezogen. Die Gesamtfläche dieses Weetzener SS-Projektes, so ergibt sich aus der Broschüre, betrug mehr als die Hälfte des Areals der heutigen Stadt Ronnenberg. In diesem Zusammenhang geht der Autor dem Gerücht nach, wonach es in Weetzen ein Konzentrationslager (KZ) gegeben habe.

Die Veröffentlichung der Publikation erfolgt anlässlich des Vortrages "Aufgewachsen im NS-Staat", den Peter Hertel (geb. 1937) am Freitag, 11. Oktober, 19.30 Uhr, in der Alten Kapelle Weetzen, Eulenflucht auf Einladung des "Weetzener Vereins für Denkmalpflege" hält. Seine Frau, Christiane Buddenberg-Hertel, präsentiert dazu entsprechende Bilder. Grundlage des Abends sind Recherchen, die der Autor, der seit fast 50 Jahren in Weetzen lebt, in den vergangenen zwei Jahrzehnten durchgeführt hat. 2018 hat er dazu das Buch "Vor unsrer Haustür - Eine Kindheit im NS-Staat" herausgebracht, in dem er über eigene Erlebnisse bis 1945 berichtet und den Bogen zu seinen aktuellen Recherchen spannt. Beispielsweise hat er auf Einladung der Stadt Ronnenberg die Geschichte der Ronnenberger Juden erforscht. Als ein Ergebnis verfasste er mit seiner Frau das Buch "Die Juden von Ronnenberg - Eine Stadt stellt sich ihrer Vergangenheit", das 2016 von der Region Hannover veröffentlicht worden ist.