Region. Am 1. Dezember ist der jährliche Welt-Aids-Tag. An diesem Tag gedenken wir aller Menschen, die an HIV und Aids gestorben sind und erinnern uns daran, dass der Kampf gegen HIV und die Ausgrenzung von Betroffenen noch nicht beendet ist. Das Wort „Aids“ lässt viele Menschen erst einmal zusammenzucken. Doch HIV ist heute nicht mehr automatisch eine tödliche Bedrohung wie in den 80er Jahren. Laut Schätzungen des Robert Koch-Instituts leben in Niedersachsen von den knapp acht Millionen Einwohnenden ca. 3.650 Menschen mit einer HIV-Infektion. In Niedersachsen haben sich laut Schätzungen im Jahr 2021 120 Menschen neu mit dem HI-Virus infiziert. 85 Prozent der Gesamtbetroffenen wissen von ihrer Infektion und können sich aufgrund dieses Wissens in medizinische Behandlung begeben. Bei erfolgreicher Therapie gelten die Infizierten als nicht mehr infektiös. Eine Weitergabe des Virus ist somit ausgeschlossen. .
Für Politik, zivilgesellschaftliche Vereine und die niedersächsische Bevölkerung bleiben jedoch zwei Punkte elementar:
Eine Infektion kann nur behandelt werden, wenn die Betroffenen Kenntnis darüber haben. Aus diesem Grund fördert das Niedersächsische Sozialministerium für die Jahre 2022 und 2023 mit zusätzlichen 636.000 Euro eine Testkampagne sowie den Ausbau von Testangeboten.
Grundsätzlich können für eine Testung die Niedersächsischen Aidshilfen, die örtlichen Gesundheitsämter oder auch Arztpraxen aufgesucht werden. Ein Selbsttest für Zuhause kann in Apotheken bestellt und erstanden werden. „Das Testangebot in Niedersachsen ist groß. Wir müssen die Menschen, die sexuell aktiv sind und sich in Risikosituationen begeben haben, nur erreichen.“, sagt Ministerin Behrens.
Neben dem Testen ist auch ein weiterer Punkt unerlässlich: Die Antidiskriminierungsarbeit. Die Angst, die noch immer mit HIV und Aids verbunden wird, führt oft zu Diskriminierungserfahrungen, wenn Betroffene offen über ihren HIV-Status sprechen. Aufklärung und Gespräche können hier als Schlüsselelement gesehen werden. Für die Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung jährt sich zum diesjährigen Welt-Aids-Tag die Unterzeichnung der Deklaration #positivarbeiten der Deutschen Aidshilfe. „Wir wollen im Sozialministerium Vielfalt leben. Für Diskriminierungen haben wir keinen Platz. Tatkräftige Mitarbeitende sind bei uns immer willkommen – eine HIV-Infektion soll dem auf keinem Fall im Wege stehen!“ Die Ministerin lebt somit vor, dass ihr Ressort für eine gleichberechtigte Teilhabe und eine respektvolle Organisationskultur steht. „Nachdem sich nun die neue Landesregierung gebildet hat, bin ich sicher, dass sich noch andere Ministerien in Niedersachsen anschließen und die Deklaration #positivarbeiten zeichnen werden“, so Behrens.
Die Deklaration #positivarbeiten wurde 2019 von der Deutschen Aidshilfe ins Leben gerufen. Über 155 Unternehmen, Verbände, Städte, Ministerien und Betriebe haben unterschrieben und sich klar gegen die Diskriminierung von Menschen mit HIV im Arbeitsleben positioniert.
Weitere Informationen zur Deklaration #positivarbeiten finden sich unter: