Ronnenberg.
Es könnte alles so idyllisch sein in Ronnenberg, wäre da nicht die Regionsstraße Ihmer Tor. Marion Kolthof, stellvertretende SPD ist generell froh, wenn Anwohner die Gelegenheit zur Teilnahme der jährlichen Ortsbegehung wahrnehmen, um sich nicht über Missstände zu beschweren, sondern ihre Sicht der Dinge an die SPD Verantwortlichen heranzutragen.
Gespräche auf Augenhöhe und vor Ort zu führen, mitten im Geschehen. Eine Anwohnerin, die seit 50 Jahren mit ihrer Familie an der Hauptstraße lebt, klagte Kolthof ihr Leid. Alle Anwohner seien den tägliche Rush-Hour Stau auf der Straße Ihmer Tor gewohnt, jedoch sei seit der Einführung der LKW-Maut ein rapider Anstieg des Schwerlastverkehrs auf der Hauptstraße zu verzeichnen. Nicht nur die Straßenschäden hätten deutlich zugenommen, sondern auch Luftverschmutzung, Lärmbelästigung und Erschütterungen des Gebäudes sind seither tägliche Ärgernisse. An die SPD-Abteilung wurde die Bitte gerichtet, sich zu erkundigen, ob der LKW-Verkehr durch andere Maßnahmen reduziert werden könne. Am liebsten wäre den Anwohnern eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Stundenkilometer, um die Nutzung der Straße uninteressant zu machen. Die Frustration der Anwohner wird dadurch unterstrichen, dass bisherige Anfragen an die Stadt mit der Begründung abgeschmettert wurden „es handele sich um eine Regionsstraße, da könne man nichts machen.“ Diese Aussage ist für die Anwohner keineswegs zufrieden stellend, zumal es in Devese auch gelungen sei, aus einer der Region zugerechneten Straße eine Tempo 30 Zone werden zu lassen. Sowohl Kolthof, als auch Rudi Heim äußerten Verständnis für die Situation und werden dieses Thema im Rat diskutieren.
Während sich am Ihmer Tor über den LKW-Verkehr geärgert wird, stört in der ruhigen Nachbarstrasse der Baumbewuchs. Eine Anwohnerin klagte, dass sie durchaus nichts gegen eine Stadtbegrünung hätte, jedoch gäbe es eine Weide in der Margarete-Höhne-Straße/ Ecke Am Freihof, die ihr ein wahrer Dorn in ihrem Auge sei. Nicht nur, dass dieser Baum die Straßenlaterne komplett vereinnahme, kurioserweise steht die Weide auch unmittelbar vor einem Garagentor. Die Bitte der Anwohnerin, der Baum möge durch die Säge weichen, wird zeitnah diskutiert. Rudi Heim brachte seine Verwunderung über den Standort des Baumes zum Ausdruck: „mir ist es ein wahres Rätsel, wie trotz des Baumes vor dem Tor diese Garage offensichtlich benutzt werden konnte.“
Eine erfreuliche Randnotiz zur ehemaligen Steinbruchwiese kam von Marion Kolthof: „der Blühstreifen, der uns das ganze Jahr erfreut hat, wird auch im kommenden Jahr ein bunter, leuchtender Blickfang sein“.
Wo viel Licht, da auch viel Schatten. In der Ludolf-Knigge-Straße, direkt vor dem Hort steht seit 10 Tagen einer weißer Transporter - entgegen der Fahrtrichtung. Damit nicht genug, das Fahrzeuf bildet eine massive Gefahrenquelle und Sichtbehinderung bei der Einfahrt aus und in die Deisterstraße. Obendrein ist das Fahrzeug seit 3 Monaten ohne gültige TÜV- Plakette. Anwohner der betroffenen Straßen sind seit einem Jahr mit der Situation konfrontiert, dass allabendlich bis zu 11 Transporter, alle zugehörig zu einem Transportunternehmen in der Deisterstraße, sämtliche Parkplätze blockieren und sich nicht an die Parkvorschriften halten. Das frequentierte Gebiet sei eine ausgewiesene Spielstraße und kein Gewerbegebiet. Anwohner haben sich bereits an das Ordnungsamt gewandt, geschehen ist bislang, bis auf ein „Knöllchen“ an der Heckscheibe, noch nichts.
Ronnenbergs Nachwuchs darf sich freuen: die neue Kindertagesstätte wird morgen, Samstag den 28. September eröffnet, gleiches gilt für das Ausweichquartier des Horts, der am selben Tag seiner Bestimmung übergeben wird. „Für die Kinder freut es mich sehr,“ sagte Kolthof, „jedoch denken wir mit großer Sorge an den täglichen Eltern-Taxi-Verkehr, wenn die Blechlawine zur Abholung der Schützlinge einsetzt.“
...dann doch lieber noch eine Runde auf dem neu gestalteten Kinderspielplatz der Grundschule drehen, der nur einen Steinwurf vom Hort entfernt liegt und anschließend zufrieden zu Fuß nach Hause gehen.
Keine Ortsbegehung ohne Aufreger- Thema
Am Kaliberg kamen auch die SPD-Mitglieder nicht vorbei. Die Kalihalde von Ronnenberg löste nicht nur am Donnerstag hitzige Diskussionen während und nach der Bürgerinitiativ-Versammlung aus, sondern sorgte auch während des Rundgangs durch Ronnenberg wieder für ausreichend Gesprächsstoff. Rudi Heim brachte den Standpunkt der SPD Abteilung auf den Punkt: „es ist gestern viel gesprochen worden, aber eins ist klar, unsere Position hat sich nicht geändert, wir sind strikt dagegen und werden uns nicht mit Versprechen ködern lassen. Es ärgert uns, dass die PR-Kampagne der Firma Menke auf kein Argument der Gemeinde, geschweige denn der Bürger, eingeht. Aus wissenschaftlicher Sicht, das haben wir gestern von Fachleuten erfahren, macht eine Ummantelung des Kalibergs mit Bauschutt keinen Sinn. Der gestern anwesende Geologe wies auf die Gefahr hin, dass es bereits eine Verfestigung im Inneren des Kalibergs geben könne, welche durch ihr Eigengewicht vielleicht schon den Grundwasserpegel erreicht und durch die zusätzliche geplante Bauschuttlast vollends im Grundwasser stünde.“
Das Thema Kaliberg wird die SPD-Abteilung und ganz Ronnenberg noch lange über diese Ortsbegehung hinaus begleiten.