Linderte / Ronnenberg.
Auf der Landesstraße 389, Holtenser Straße, soll noch nichts "Gravierendes" passiert sein. Damit begründete der niedersächsische Minister Olaf Lies in einem Schreiben die Ablehnung des beantragten Tempo 30 im Ronnenberger Ortsteil Linderte. Es gäbe laut Lies "keine besonderen Umstände, nach denen es zwingend geboten ist", 30 Stundenkilometer anzuordnen. Eine Enttäuschung für den Ortsrat.
Ortsbürgermeister Karsten Erbelding erklärte in der Ortsratssitzung, dass er immer wieder gefährliche Situationen auf der Straße beobachten kann. "Es ist schon vorgekommen, dass große Fahrzeuge auf den Bürgersteig ausweichen mussten, wenn ein anderes Fahrzeug entgegen kam. Hier wurden schon mehrere Pfosten beschädigt." Was könne dann passieren, wenn eine Mutter mit dem Kinderwagen diesen Fußweg benutze? Auch die Stadt unterstützt die Forderung des Ortsrates. Nun soll ein Vorschlag von Erbelding umgesetzt werden: Der Minister oder ein Vertreter sollen sich selbst ein Bild von der Situation vor Ort machen. Bürgermeisterin Stephanie Harms betonte, dass Lies die Gefahrensituationen selber beobachten und dann entscheiden solle. Das Schreiben soll in den nächsten Tagen verschickt werden.
Auch der Fachausschuss unterstützt die Linderter in ihrer Forderung. "Die Menschen, die tagtäglich mit diesen Situationen leben müssen, werden einfach alleine gelassen." Ein Vorschlag von AfD-Mitglied Jürgen Lorenz lautete, eine Tempo 30 Zone für LKW einzurichten. Hermann-Josef Mersch erklärte, dass zunächst der Besuch des Ministers abgewartet werden solle. Danach könne man sich Gedanken über andere Lösungen machen.