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Ronnenbergs Wassergebühren steigen an

von links: Frank Schulz, Wolfgang Zehler, Torsten Kölle und Hermann-Josef Mersch.

Empelde.

Die EWA (Energie- und Wasserversorgung Ronnenberg) kann erneut eine positive Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres ziehen. Dies bekräftigten der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Hermann-Josef Mersch sowie die Mitglieder der Geschäftsführung Torsten Kölle, Frank Schulz und Wolfgang Zehler. Auf eine Änderung müssen sich die Kunden nun aber doch einstellen: Der seit Juli 2004 Leistungspreis von 1,55 Ero pro Kubikmeter Frischwasser konnte auf stabilem und günstigem Niveau gehalten werden. Durch eine ab dem 1. Juli vertraglich mit dem Vorlieferanten einsetzende Preisanpassungsklausel sowie aufgrund der sich abzeichnenden Erneuerungsinvestitionen am Leitungsnetz wird die EWA den Grundpreis für die Wasserzähler anpassen müssen. Weitere Anhebungen seien bis 2021 nicht geplant.

Neben den Wasserbezugskosten sind die Abschätzung des mittel- und langfristigen Investitionsvolumens und die technischen und kaufmännischen Betriebsführungskosten die wesentlichen Stellschrauben für die in 2017 neu zu kalkulierende Wasserzählergrundgebühr gewesen, so die EWA. Rund die Hälfte der unternehmerischen Fixkosten werden durch die Zählergrundgebühr kalkulatorisch gedeckt. Aus dieser Preisanhebung ergibt sich für den repräsentativen Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 160 Kubikmeter Frischwasser eine Mehrbelastung von jährlich 36 Euro netto. Hierdurch ist es möglich, trotz der aus den Leitungserneuerungsinvestitionen resultierenden Zusatzbelastungen den seit 1. Juli 2004 unveränderten Frischwasserpreis von 1,55 Euro pro Kubikmeter weiterhin bis voraussichtlich einschließlich 2021 stabil zu halten. Die Anpassung der Wasserzählergrundgebühr wird unterjährig durch sogenannte Aufbaurechnungen in der 26. Kalenderwoche vollzogen.

 

Der Jahresüberschuss der EWA ist im Jahr 2016 mit 56.668,03 Euro bei einer gestiegenen Wasserverkaufsmenge etwas geringer ausgefallen als im Vorjahr, wie Mersch berichtete. Maßgebliche Bestimmungsfaktoren für diese Ergebnisverschlechterung waren gestiegende Anlagenunterhaltungsaufwendungen am Rohrnetz, sowie ein Anstieg der Wasserverluste, der mit 11,7 Prozent nahezu den Wert des Vorvorjahres 2014 mit 11,2 Prozent trifft, jedoch den außerordentlich guten Wert des Vorjahres 2015 mit 5,3 Prozent mehr als verdoppelt. Die Wasserverluste bedeuten für die EWA im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 ungedeckte Kosten von rund 41.000 Euro. Dennoch ist die zentrale Zielsetzung der EWA, qualitativ hochwertiges Trinkwasser zu einem günstigen Preis bei gleichzeitig hoher Versorgungssicherheit, auch weiterhin gewährleistet, so der Aufsichtsratsvorsitzende.

Mersch verweist hierzu insbesondere auf die abgeschlossenen Unterhaltungs- und Investitionsmaßnahmen im Bereich der Versorgungsleitungen und Hausanschlüsse sowie die kontinuierlich in einem Optimierungsprozess befindlichen Präventivmaßnahmen im Bereich der Netzüberprüfung. Aufgrund der im Frühjahr 2017 vom Kooperationspartner und technischen Betriebsführer Purena vorgelegten technischen Zustandsdaten für das rund 75,3 Kilometer lange Wasserrohrleitungsnetz der EWA ist es möglich, ein mittel- bis langfristiges Investitionsszenario zur wirtschaftlich nachhaltigen Netzerneuerung aufzustellen. Anhand dieser Grundlagendaten wird es möglich sein in Planungsdekaden von jeweils zehn Jahren die zum wirtschaftlichen Betrieb des Netzes erforderlichen Investitionsschwerpunkte festzulegen. Im ersten Zuge leiten sich hieraus für die kommenden Jahre bis einschließlich 2026 Investitionsblöcke von jährlich bis zu 130.000 Euro ab.

Im Rahmen des energiepolitischen Engagements hat sich der Geschäftszweig Photovoltaik immer mehr zu einem zweiten Standbein entwickelt. Im Berichtsjahr 2016 sind weiterhin neun PV-Anlagen in Betrieb, die die Erwartungen voll erfüllt haben. Das Geschäftsfeld Photovoltaik hatte 2016 einen Anteil am Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern von rund 6.000 Euro. Es ergab sich hierbei für die EWA ein zahlungswirksamer Überschuss vor Steuern von sogar rund 22.000 Euro. Aus dem Betrieb der neun PV-Anlagen ergibt sich eine CO₂-Einsparung von circa 99,7 Tonnen. Photovoltaik-Projekte zur Stärkung dieses Geschäftszweiges werden auch zukünftig auf ihre wirtschaftliche Betriebs- und Realisierungsmöglichkeit geprüft und gegebenenfalls umgesetzt. Wichtig für die Verantwortlichen der EWA ist dabei, dass sich die Photovoltaik selbst trägt und nicht zu Lasten des Wasserpreises geht.