Ronnenberg. Ins weit entfernte Chicago in den USA übersendet die Stadt Ronnenberg Geburtstagsgrüße an Fritz G. Cohen, dem jüdischen Pionier der Ronnenberger Erinnerungsarbeit. Am Freitag, dem 5. August 1922, geboren und in Ronnenberg aufgewachsen, flohen seine Eltern 1938 vor dem Nazi-Regime in die USA. Ronnenberg..
Cohen erhielt 2008 von der Stadt Ronnenberg die Ehrenbürgerwürde. „Fritz Cohen hat einen großen Beitrag für die Erinnerungsarbeit geleistet und viel zur Verständigung beigetragen. Er ist, auch wenn er in den USA lebt, ein Ronnenberger im Herzen. Im Namen der Stadt Ronnenberg übermittle ich ihm meine herzlichsten Glückwünsche zum 100. Geburtstag“, so Bürgermeister Marlo Kratzke.
Nach der Flucht in die USA kehrte Cohen in den 1940er Jahren als US-Soldat nach Europa zurück und studierte später in Heidelberg Germanistik. In den Folgejahren besuchte er mehrfach Ronnenberg. 1998 folgte Cohen der offiziellen Einladung Ronnenbergs: Die Verwaltung lud jüdische Holocaust-Überlebende und ihre Familien ein, nach Ronnenberg zu kommen. Bei der Verlegung von Stolpersteinen im Jahre 2005 – unter anderem für seine Großmutter Lina Cohen – reiste er erneut aus den USA nach Ronnenberg. 2019 kam Cohen auf Einladung des Fördervereins Erinnerungsarbeit Ronnenberg e. V., dessen Ehrenvorsitzender er seit 2014 ist, erneut in die alte Heimat.