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Regionsverwaltung wird „Assistenzhundfreundliche Kommune“

Symbolfoto. Quelle: pixabay.

Region. Hunde sind in öffentlichen Gebäuden mit Publikumsverkehr generell verboten. Für Assistenzhunde gilt das nicht, dennoch stoßen ihre Besitzer noch oft auf Unverständnis oder gar Ablehnung, wenn sie mit ihren tierischen Begleitern öffentliche Einrichtungen aufsuchen. Vielen Mitmenschen ist noch nicht bewusst, dass es neben Blindenführhunden auch Assistenzhunde für andere Einschränkungen gibt..

Die Regionsverwaltung setzt hier nun ein klares Zeichen und wird zur assistenzhundfreundlichen Kommune. Damit wird sie Teil der bundesweiten Kampagne „Assistenzhund willkommen“ des Vereins Pfotenpiloten, der sich dafür einsetzt, öffentliche Träger, Einrichtungen und Institutionen für Menschen mit Beeinträchtigungen und ihren Assistenzhunden zu sensibilisieren.

Regionspräsident Steffen Krach hat die Schirmherrschaft übernommen: „Für Menschen, die aufgrund einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung auf einen Assistenzhund angewiesen sind, ist der Zugang zu öffentlichen Gebäuden nicht selbstverständlich. Mit unserem Beitritt zur Kampagne ,Assistenzhundfreundliche Kommune‘ stärken wir das Bewusstsein für die Menschen, die auf einen Assistenzhund angewiesen sind, und unterstützen sie dabei, Barrieren im Alltag abzubauen. Wir setzen damit ein klares Zeichen für die Inklusion und hoffen auf viele Nachahmer von öffentlichen Institutionen!“

Anerkannte Assistenzhunde sind im rechtlichen Sinne keine Hunde, sondern medizinische beziehungsweise partizipatorische Hilfsmittel. Sie sind speziell darauf trainiert, Menschen mit unterschiedlichen gesundheitlichen Einschränkungen im Alltag zu unterstützen – oft, ohne dass ihre Behinderung sichtbar ist: Assistenzhunde können zum Beispiel Anzeichen eines Epilepsieanfalls frühzeitig erkennen, Diabetiker vor Schwankungen des Blutzuckers warnen oder Menschen mit Mobilitätseinschränkungen bei alltäglichen Aufgaben helfen. Auch bei Autismus, Demenz, schweren Allergien oder Hörverlust kommen sie zum Einsatz und bieten den betroffenen Menschen Orientierung und Sicherheit. „Uns geht es vor allem darum, darüber aufzuklären, dass viele Menschen auf einen Assistenzhund angewiesen sind, ohne dass der Grund dafür direkt sichtbar sein muss. Die Zutrittsrechte für Menschen mit Assistenzhunden sind gesetzlich verankert – mit dem Beitritt zu der Kampagne sichern wir die Rechte von Menschen mit Behinderung und sorgen dafür, dass sie noch aktiver am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können“, so Sylvia Thiel, Beauftragte für Menschen mit Behinderung der Region Hannover.

Therese Fleßner, Mitglied im Blinden- und Seh­behinderten­verband Niedersachsen und selbst Betroffene, hat seit über zwei Jahren den Labrador Folke an ihrer Seite. „Mit Folke fühle ich mich sehr viel sicherer als nur mit dem Langstock. Er ist immer hellwach, bewahrt mich vor Hindernissen wie herumliegenden E-Scootern, zeigt mir Bordsteine und Treppen an oder sucht mir freie Plätze in der Bahn.“ Zwar hat Therese Fleßner bisher gute Erfahrungen gemacht, wenn sie mit Folke unterwegs ist. „Aber ich merke schon, dass viele einfach nicht wissen, dass Assistenzhunde überall dort mit hinkommen können, wo man auch mit Straßenschuhen hindarf. Hier ist Aufklärung wichtig!“, erklärt Fleßner.

Das Anbringen der ersten Aufkleber „Assistenzhund willkommen“ am Haupteingang des Regionshauses ist der Start zur assistenzhundfreundlichen Kommune. Die Region Hannover wird sukzessive alle Regionsgebäude außen wie innen mit Aufklebern kennzeichnen, Mitarbeitende sensibilisieren und auf weitere öffentliche Träger zugehen.