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Marie Curie Schülerin besucht das CERN

Marie Curie Schülerin Isabelle Strecker und ihr Physiklehrer Wolfgang Claas.

Ronnenberg/Genf.

Einmal das CERN, die Europäische Organisation für Kernforschung in der Schweiz besuchen und den größten Teilchenbeschleuniger der Welt sehen, ist sicher ein Traum von vielen physik- und wissenschaftsbegeisterten Schülern und Nachwuchsforschern. Isabelle Strecker, Schülerin der Marie Curie Schule in Empelde, konnte sich diesen Traum Anfang Mai erfüllen.

Zusammen mit 23 anderen Schülern aus ganz Deutschland fuhr die 17-jährige aus Barsinghausen für 13 Tage nach Genf, um an einem Praktikum der Forschungseinrichtung teilzunehmen. Das CERN bietet seit vier Jahren das sogenannte „High-School Students Internship Programm“ an, das es abwechselnd allen Mitgliedsstaaten ermöglicht, Schüler für ein Praktikum an der Forschungseinrichtung auszuwählen. Die Kosten werden von der Organisation übernommen. Dabei war die Konkurrenz für Isabelle groß: Insgesamt bewarben sich 700 Schüler aus ganz Deutschland. 12 Juroren aus der Deutschen Physikalischen Gesellschaft wählten dann gemeinsam die 24 Gewinner aus.

„Als ich gehört hab, wie viele sich beworben haben, habe ich zuerst nicht damit gerechnet, dass ich genommen werde. Daher habe ich mich sehr gefreut als ich erfahren habe, dass ich dabei bin“, sagt Isabelle.

Nach der Anreise nach Genf ging es für die 24 jungen Physiker direkt los mit einer Begrüßung und zwei Vorträgen in Teilchen- und Beschleunigungsphysik. Anschließend wurden die Schüler in Zweiergruppen aufgeteilt und Projekten zugeteilt, an denen sie in der restlichen Zeit arbeiteten. Zwei der Kollegen arbeiteten beispielsweise an einem Do-it-yourself Detektor für Teilchenstrahlung. Isabelle und ihr Partner arbeiteten an einer Simulation von Hochfrequenzstrukturen. Am Ende des Praktikums stand dann die Präsentation der Ergebnisse.

Damit es zwischendurch nicht langweilig wurde, wurden verschiedene Führungen durch die Forschungseinrichtung angeboten. Unter anderem konnte der Teilchendetektor ATLAS besichtigt werden, mit dem 2012 die Existenz des Higgs-Bosons nachgewiesen wurde. Im sogenannten S’cool-Lab wurden mit Hilfe von Trockeneis in Nebelkammern radioaktive Teilchen sichtbar gemacht. Isabelle Strecker zeigte sich rundum begeistert von dem Praktikum. „Ein richtiges Highlight gab es eigentlich nicht, weil alles sehr viel Spaß gemacht hat. Es zwar teilweise zwar sehr anspruchsvoll, aber trotzdem verständlich“, so die 17-Jährige.

Außerdem wurde eine Schnitzeljagd durch das Forschungszentrum und durch Genf veranstaltet, denn im CERN kann man sich auch schon mal verlaufen. „Zur Orientierung braucht man eine extra App für das Smartphone, sonst findet man die Räume nicht, in denen der nächste Vortrag stattfindet“, berichtet Isabelle.

Erfahren hatte sie von der Aktion durch ihren Lehrer Wolfgang Claas, der als Koordinator die Reise begleitete. Claas ist seit 2007 an der Marie Curie Schule tätig und unterrichtet Physik, Mathematik und Informatik. Als Mitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft hat auch ihm die Reise viel Spaß gemacht: „Es war wirklich eine tolle Truppe von Schülern, die sich alle sehr gut verstanden haben.“ Isabelle Strecker hat nach ihrer Reise zum CERN nun die besten Voraussetzungen für eine berufliche Laufbahn in der Physik. Was genau sie nach dem Abitur in zwei Jahren anfangen will weiß sie allerdings noch nicht.

Natürlich stand für die 24 Schüler im Alter zwischen 16 und 18 nicht die ganze Zeit über nur die Forschung im Vordergrund. „In der letzten Nacht vor der Abreise haben manche vielleicht etwas wenig geschlafen“, gibt Isabelle zu. Mit den anderen Schülern will sie in Kontakt bleiben und ein Treffen in der Mitte Deutschlands soll auch demnächst stattfinden.