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Linderte: Minister informiert sich vor Ort über Verkehrssituation

Verkehrsminister Olaf Lies (Mitte) informiert sich bei Ortsbürgermeister Karsten Erbelding (links daneben) und seiner Stellvertreterin Heike Rattay (rechts) über die Problematik der Ortsdurchfahrt.

Linderte.

Gestern war der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies zu Besuch in Linderte, um sich direkt vor Ort ein Bild von der aktuellen Lage zu machen. Schon lange bemüht sich der Linderter Ortsrat, die Situation auf der viel befahrenen Ortsdurchfahrt zu entschärfen. Da es sich bei der Holtenser Straße um eine Landesstraße (389) handelt, darf hier mit 50 Stundenkilometern gefahren werden. "Zu schnell", finden viele der Linderter Einwohner, von denen fast 100 der Diskussion mit dem SPD-Politiker im Dorfgemeinschaftshaus beiwohnten. "Aufgrund der Kurven, der Enge der Straße und der sehr schmalen Bürgersteige kommt es öfters zu gefährlichen Situationen, hier wäre Tempo 30 zumindest im Kurvenbereich angemessen." Sie hatten sich bereits vor einiger Zeit mit einer Unterschriftenliste sowie Unterstützung der Landtagsabgeordneten Gabriele Kohlenberg (CDU) und Ronnenbergs Bürgermeisterin Stephanie Harms (CDU) an den Minister gewandt, allerdings ohne Erfolg. 

Dann unternahm Hendrik Albers, SPD-Vorsitzender Ihme-Roloven/Linderte/Vörie, einen weiteren, erfolgreichen Versuch: Der Verkehrsminister kam und informierte sich als erstes bei einer Ortsbegehung über die Problematik, bevor er anschließend mit Ortsrat, Bürgern und Vertretern der Stadtverwaltung die Lage diskutierte. Fazit: "Für eine Temporeduzierung fehlt derzeit eine rechtliche Grundlage, diese sind in der Straßenverkehrsordnung festgelegt. Für eine Änderung müsste entweder die Polizei einen Unfallschwerpunkt feststellen, oder es müssten schwerwiegende Straßenschäden vorliegen. Beides ist hier nicht der Fall", so der Minister. Er stimmte aber den Anwesenden zu, dass es sich hier um eine besondere, nicht weiter hinzunehmende Situation handelt. "Ich werde alle Möglichkeiten einer Verbesserung prüfen."

Minister Lies kündigte außerdem eine erneute Verkehrszählung an, hier sollen auch die Zahlen des LKW-Verkehrs erfasst werden. Ihm liegen Zahlen aus dem Jahr 2010 vor, danach fahren täglich 2.000 Fahrzeuge durch Linderte - und diese im Durchschnitt auch nicht übermäßig schnell. Laut Hendrik Albers nutzen allerdings jetzt wesentlich mehr Fahrer die Landesstraße, um den Mautgebühren auf den Autobahnen A 2 und A 7 zu entgehen. Auch handelt es sich um eine beliebte Verbindungsstrecke von der B 3 zur B 217. Laut einer aktuellen Messung der Stadtverwaltung Ronnenberg treten auch zahlreiche Geschwindigkeitsübertretungen auf. 

Ein weiterer Vorschlag eines Anwohners war die Errichtung einer anderen Maßnahme: Zum Beispiel könnte ein Teil der Strecke jeweils nur einseitig befahrbar sein, um damit den Verkehr zu entschleunigen.