Weetzen.
Beeindruckend: Rund 400 gespendete Fahrräder hat Gerd-Volker Weiden in den letzten Jahren auf Vordermann gebracht und anschließend gegen einen geringen Betrag an Flüchtlinge weitergegeben. Begonnen mit dem ehrenamtlichen Einsatz hatte er im Mai 2014 - kurz nach seinem Eintritt in den Weetzer Willkommenskreis. "Zuerst habe ich zu Hause allein auf meinem Hof gewerkelt. Nach dem Umzug der Werkstatt auf das Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik Mitte 2015 bekam ich dann tatkräftige Unterstützung: Reshad Ahmadi aus Afghanistan und Klodian Shehu aus Albanien waren regelmäßig dabei. Wir haben nicht nur gemeinsam Räder, Skateboards und Roller repariert, sondern ganz nebenbei auch Deutsch gelernt - und das alles mit großem Engagement und viel Spaß", blickt Weiden zurück.
Heute nun fand der letzte gemeinsame Arbeitstag statt, gleichzeitig stand die Verabschiedung von Klodian Shehu an: "Er hat einen Ausbildungsvertrag zum Hotelfachmann unterschrieben, leider bekommt er trotzdem kein Bleiberecht. Er wird allerdings durch freiwillige Ausreise nach zehn Monaten die Möglichkeit haben, wieder zu kommen, auch dann gilt der Vertrag noch. Reshad Ahmadi wird zum 1. August eine Ausbildung zum Automechatroniker beim Autohaus Rindt & Gaida antreten."
Geschlossen wird die Fahrradwerkstatt, weil die Weetzer Flüchtlingsunterkunft Ende Mai aufgelöst wurde - die Bewohner waren dankbare Abnehmer der reparierten Räder: "Die Unterkunft war durchgehend mit 75 Flüchtlingen belegt, und es fand regelmäßig ein Wechsel statt. Wir haben mittlerweile fast alle Zugewanderten mit Fahrrädern ausgestattet", freut sich Weiden."Die Restbestände an fahrbaren Untersätzen gehen an die Werkstätten nach Gehrden, Wennigsen und Bredenbeck, die uns dann bei Bedarf mit Rädern beliefern." Langeweile wird auch in Zukunft nicht aufkommen - Weiden engagiert sich weiterhin beim Weetzener Willkommenskreis.