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Lehrerproblem - Elternvertreter wenden sich ans Land

Die Theodor-Heuss-Schule in Empelde.

Ronnenberg.

Die Elternvertreter der Theodor-Heuss-Schule (THS) Empelde haben sich in einem Brief an das Niedersächsische Kultusministerium, an die Landesschulbehörde, den Regionselternbeirat und an die Landtagsabgeordnete Kerstin Liebelt gewendet. Der Grund: die aktuelle Unterrichtssituation an der Grundschule. Das Problem wurde in der gestrigen Ratssitzung der Stadt Ronnenberg angesprochen.

Seit August werden 50 Unterrichtsstunden an der THS von Gymnasiallehrern gefüllt. Damit ist eine volle Unterrichtsversorgung gewährleistet. Von den 387 Schülern an der Grundschule sprechen 64 Prozent eine andere Muttersprache. Aktuell gibt es 30 verschiedene Sprachen und Dialekte an der Schule. Mit einer besonderen Sprachförderung sollen auch diese Schüler den Unterricht meistern können. Doch genau das soll laut den Elternvertretern nicht der Fall sein. Insbesondere die Gymnasiallehrer sollen nicht auf die sprachlichen Barrieren im Unterricht achten. Ein altersgerechter Unterricht sei somit schwer. Der eingeschlagene Weg vom Land Niedersachsen, den Fehlbedarf an Grundschulen mit Gymnasiallehrern aufzustocken, sei nicht richtig. Grundschüler brauchen laut den Elternvertretern einen anderen Umgang beim Unterrichten, als eine Gymnasialstufe. Nun bestehe die Sorge, dass eine "ganze Generation an Grundschülern" nicht den Lernstoff vermittelt bekommt, der für den weiteren Schulweg wichtig ist.

Das die von der Elternvertretung vorgebrachten Kritiken berechtigt sind, bestätigte Erster Stadtrat Torsten Kölle. "Als Kommune haben wir nur begrenzten Einfluss auf die Lehrer, die an unsere Schule kommen." Dennoch versucht der Schulträger, bereits im frühen Alter anderssprachige Kinder zu fördern: unter anderem mit dem Projekt "Frühe Hilfen - Frühe Chancen" und der Zertifizierung aller Empelder Kindergarten (Kita) mit dem "Wortschatz". "Was wir früh genug machen können, machen wir", so Kölle. Neben einer Schulsozialarbeiterin an der Empelder Grundschule, können betroffene Familien auch das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) in Anspruch nehmen. Eine Hausaufgabenwerkstatt und der Verein Willkommen in Ronnenberg (WiR) unterstützen die Schüler zusätzlich mit Lesestunden und ehrenamtlichen Deutschkursen. "Wir können als Stadt das Problem nicht lösen, mit unseren Angebot allerdings abmildern", so Kölle.