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Landwirte sorgen im Winterdienst für freie Wege

Quelle: Landpixel.

Region. Im Winter die Maschinen auszulasten und ein kleines Nebeneinkommen zu generieren – das waren ihre Ziele, als die Landwirte vor einigen Jahren den Winterdienst für sich entdeckten. Mit Hilfe der örtlichen Maschinenringe haben sich mittlerweile zum Beispiel im Landkreis Göttingen 20 bis 30 Landwirte und Lohnunternehmer zusammengefunden, die vor allem nachts zwischen 1 und 7 Uhr im Kundenauftrag Parkplätze streuen oder Straßen der Gemeinden und Kommunen vom Eis befreien..

„Bei Schneefall oder Eisregen kann es zu weiteren Einsätzen am Tag kommen“, erläutert Sebastian Kastner vom Maschinenring Göttingen. Je nach Absprache schätzen die Landwirte die Situation selbst ein oder werden kurzfristig vom Kunden beauftragt. „Eine Notfallnummer ist an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr erreichbar“, beschreibt Kastner das Serviceangebot. Abgerechnet wird pauschal oder je nach Einsatzhäufigkeit.

Während sich in den Ackerbauregionen viele Landwirte am Winterdienst beteiligen, sind es in den Grünlandregionen im Norden Niedersachsens vor allem die Lohnunternehmer, die solche Aufgaben übernehmen. „Wir haben hier viele Milchviehhalter, die rund ums Jahr sehr viel zu tun haben und ihre Kühe jeden Tag mehrmals melken müssen“, erläutert Birte Tietjen vom Maschinering Wesermünde-Osterholz. Da bleibe keine Zeit, die Parkplätze der Supermärkte und Discounter vor ihrer Öffnung und bei Bedarf auch noch zwei bis dreimal täglich zu räumen.

Die über die Maschinenringe organisierten Landwirte sind zwar rein rechtlich zum Beispiel zu einer Schulwegsicherung verpflichtet, appellieren jedoch auch an die Vernunft der Fußgänger, bei Eis und Schnee passendes Schuhwerk anzuziehen. „Wir versuchen der Umwelt zuliebe, soviel wie nötig und so wenig wie möglich zu streuen“, fasst Tietjen zusammen.

Im Straßenverkehr ist gegenseitige Rücksichtnahme ebenfalls erforderlich, denn die großen Fahrzeuge schwenken oft aus und haben einen weiten Lenkradius. „Autofahrer sollten daher nicht zu dicht auffahren“, empfiehlt Kastner. Solange die Landwirte vor den regulären Öffnungszeiten unterwegs sind, gebe es jedoch kaum Berührungspunkte. Dann haben die Landwirte in aller Frühe dafür gesorgt, dass sowohl Schulkinder als auch Arbeitnehmer einen freien Weg zur Schule oder zur Arbeit vorfinden.