Anzeige
Anzeige
Anzeige

Kommt Bewegung in den Konflikt um die Kaliabraumhalde Ronnenberg?

Rund 80% Bodenaushub (links), 20% Bauschutt (rechts). Bei der Abdeckung der Kaliabraumhalde soll erst der Schutt aufgeschüttet werden, dann die Muttererde, die anschließend begrünt wird.

Ronnenberg.

Die Firma Menke Umwelt Service Ronnenberg will laut eigenen Angaben mit den Ronnenbergern über die Zukunft der Kaliabraumhalde ins Gespräch kommen, auch wenn Kritiker das als „Greenwashing" abtun. Der umstrittene Brief an die Einwohner der Kernstadt war ein erster Schritt, das Angebot, Fragen auf der Website der Firma zu stellen, der zweite. Nun setzen Stadt und Unternehmen nach einem vertraulichen Gespräch zusätzlich auf einen sogenannten „Runden Tisch“. An ihm sollen Vertreter der Menke GmbH, der Stadtverwaltung, des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), der BI und möglichst auch Ronnenberger, die das Renaturierungsprojekt befürworten, teilnehmen. 

Gehör verschaffen sich zur Zeit vor allem Anwohner, die Angst vor kontaminierten Bauschuttstäuben haben, vor Lärm und CO2- Emissionen, vor Verschattung und einer Wertminderung ihrer Wohngrundstücke. Ihr Sprachrohr ist die Bürgerinitiative (BI) Bauschuttdeponie- Nein Danke!, die bereits diverse Politiker mit ihren Ausführungen überzeugte und mit ihren roten Kreuzen das deutliche Nein sichtbar unterstreicht. Kaum bis gar nicht zu hören sind bislang diejenigen, die sich bei der Verwaltung über genau diese Kreuze beschweren oder jetzt auf dem Fragenportal mitteilen, dass sie für eine Begrünung der Kalihalde sind.

Allerdings haben bislang nur wenige das Portal auf www.menke-ronnenberg.de aufgesucht: Manchen interessiert einfach nur, wer der Eigentümer der Halde ist, - die Horizon Immobilien GmbH. Andere wollen wissen, welche Arbeiten zur Zeit durchgeführt werden, das sind Grundwasseruntersuchungen, um herauszufinden, wie das Wasser steht, wie salzig es ist und woher es kommt. „Die Idee den kleinen Ausläufer etwas zu reduzieren und dann zu begrünen, damit er nicht höher wird,“ finden wir gut“, schreibt ein Anwohner. Damit bietet er der Gegenseite Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass es diverse Möglichkeiten der konkreten Ausgestaltung der Renaturierung gebe und dass man dabei auf die Wünsche der Anwohner und gesellschaftlichen Gruppen in Ronnenberg eingehen wolle. Soweit sie den eigenen Auftrag betreffen.

„Unser Auftrag, den wir von der Horizon bekommen haben, ist die Abdeckung und Renaturierung der Halde, nichts anderes,“ sagt deshalb auch ein Sprecher des Unternehmens. Und dass so etwas heute ganz anders läuft als in den 60er/70er Jahren. Rund 20 Prozent Bauschutt und 80 Prozent Bodenaushub sollen im Falle der Genehmigung zur Abdeckung genutzt werden, die Zufahrt zum Haldengelände soll möglichst direkt auf den Weetzer Kirchweg führen und noch vor Ronnenberg auf die Kalihalde abzweigen. Und auch, wenn die Anzahl der Lkws von den Details des Planfeststellungsverfahrens abhängt, also zum Beispiel von der Dauer und Höhe der Abdeckmaßnahmen, ist sich die Firma Menke ziemlich sicher, dass es nicht die befürchteten bis zu 30 Lkws pro Tag werden.

Das Gesprächsangebot erfolgt nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit. Die Firma ist sich dessen bewusst, dass man viele Jahre als Nachbarn, die einen auf, die anderen neben der Halde, leben wird. Und es lebt sich nun mal einvernehmlich besser als im Dauerstreit. Der Termin für den "Runden Tisch" steht aber noch nicht, dafür aber ein weiterer Politikerbesuch an der Abraumhalde: Nach Umweltminister Olaf Lies hat sich jetzt auch Wirtschaftsminister Bernd Althusmann angekündigt, er trifft sich am 15. Oktober von 17 bis 18 Uhr 30 mit der BI in Ronnenberg.