Region. Mehr Kita-Plätze im Angebot, aber auch mehr Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren – das ist eines der Ergebnisse des Kita-Berichts 2021/2022, den die Region Hannover jetzt für die 16 Städte und Gemeinden vorgelegt hat, in der sie als Jugendamt verantwortlich ist. Demnach wurden im Berichtszeitraum in den 16 Kommunen 388 neue Plätze für Kinder im Kindergartenalter geschaffen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Anspruchsberechtigten um 399 auf insgesamt 15.618 Kinder. Die Versorgungsquote bleibt damit insgesamt stabil bei 95,8 Prozent..
In zwölf der 16 Städte und Gemeinden sank die Versorgungsquote im Vergleich zu Vorjahr indes leicht. Ein Grund dafür ist, dass mehr Kinder länger in der Kita bleiben: Nur jedes zweite sogenannte „Flexi-Kind“ wechselte mit knapp sechs Jahre in die Grundschule. „Flexi-Kinder“ sind Kinder, die zwischen dem 1. Juli und dem 30. September geboren sind und auf Wunsch der Eltern vom Besuch der Grundschule zurück gestellt werden können, sodass sie ein Jahr länger im Kindergarten betreut werden. Weitere 168 Kinder blieben in der Tagesbetreuung wegen fehlender Schulreife. Knapp die Hälfte der Kinder geht ganztags in die Kindertagesstätte, bei einem Drittel entscheiden sich die Eltern für einen Dreiviertelplatz, die Halbtagsbetreuung bleibt mit 20 Prozent eher die Ausnahme.
Auch bei den Krippen haben die Städte und Gemeinden aufgestockt und 237 neue Betreuungsplätze geschaffen. Gleichzeitig sank die Zahl der Unter-Dreijährigen in den meisten Städten und Gemeinden, nur in zwei Kommunen gab es ein Plus von 46 und 102 Kindern in dieser Altersgruppe. Die Versorgungsquote stieg damit deutlich von 40 auf 41,8 Prozent innerhalb des Berichtszeitraums.
Die Besetzung freier Stellen ist für die Tagesstätten-Trägerinnen nach wie vor die größte Herausforderung. Zum Stichtag 1. März 2022 fehlten nach Angaben der Kommunen fast 300 Fachkräfte: 93 im Krippenbereich und 166 im Kitabereich, dazu kamen 32 offene Stellen für heilpädagogische Fachkräfte, die in Inklusionsgruppen eingesetzt werden. Hintergrund ist, dass die Verordnung zur Durchführung des Niedersächsischen Gesetzes über Kindertagesstätten und Kindertagespflege (DVO-NKiTaG) seit August 2021 vorschreibt, dass in Ganztags-Inklusionsgruppen die gesamte Zeit über eine heilpädagogische Fachkraft anwesend zu sein hat. Eine achtstündige Kernzeit kann daher nicht mehr allein mit einer Vollzeitstelle gedeckt werden.
„Wir haben überall einen enormen Bedarf an Erziehern“, bekräftigt Regionspräsident Steffen Krach. „Problematisch sind die aufwendigen und viel zu langen Anerkennungsverfahren für ausländische Fachkräfte und die hohen Hürden für sogenannte Quereinsteiger.“ Hier müsse das Land Niedersachsen nachbessern.
Die Region Hannover rechnet damit, dass die Zahl ukrainischer Kinder in den Kitas weiter steigen wird. Zum Stichtag 22. Juni 2022 waren 579 Kinder aus der Ukraine mit einem Rechtsanspruch auf eine Betreuung ab dem Alter von einem Jahr in der Region Hannover registriert. „Kinder, die aktuell noch von ihren Müttern betreut werden, werden spätestens, wenn ihre Eltern Arbeit haben, einen Betreuungsplatz brauchen“, sagt Sozialdezernentin Dr. Andrea Hanke. Aktuell hat etwa jedes dritte Kind in der Kita einen Migrationshintergrund, in der Krippe liegt der Anteil bei schätzungsweise einem Fünftel. Die Region reagiert auf diese Entwicklung, in dem sie ihre Förderung für zusätzliche niedrigschwellige Betreuungsangebote wie Spielkreise und Eltern-Kind-Gruppen bis 2025 verlängert hat. Auch die Kinderbetreuung an Sprachkursen kann zusätzlich gefördert werden.
Die Region Hannover ist Jugendhilfeträgerin für die Kommunen: Barsinghausen, Burgwedel, Garbsen, Gehrden, Hemmingen, Isernhagen, Neustadt am Rübenberge, Pattensen, Ronnenberg, Seelze, Sehnde, Springe, Uetze, Wedemark, Wennigsen und Wunstorf. Einmal im Jahr erstellt sie Region für diese Städte und Gemeinden den Kita-Bericht und veröffentlicht ihn auf http://hannover.de/kitaberichte-rh.