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Hirtenbach ist renaturiert

Ronnenberg.

Der Gewässer- und Landschaftspflegeverband Mittlere Leine hat in Zusammenarbeit mit der Stadt Ronnenberg den Hirtenbach in den vergangenen Jahren im Ober- und Unterlauf bis auf kleine Abschnitte vollständig renaturiert. Dazu wurden beidseitig breite Randstreifen erworben und ein freiwilliger Flächentausch durchgeführt. In diesen Randbereichen erfolgten Gehölzpflanzungen, Feuchtbermen wurden erstellt und Strömungslenker eingebaut.

Der letzte noch nicht renaturierte Gewässerabschnitt im Bereich „Hüllriede“ nördlich der Wilhelm-Humbeck-Straße, wurde nun vom Unterhaltungsverband unter Einbindung des Regenrückhaltebecken Wilhelm-Humbeck-Straße und des Benther Bachs im Herbst 2016 renaturiert. Wolfgang Zehler, Fachbereichsleiter Bau, Ökologie und Ordnung, freut sich über das "gelungene Kooperationsprojekt", mit dem die Renaturierung des Hirtenbachs nun abgeschlossen wurde.
Der Hirtenbach hat in diesem Bereich ein ökologisches Gewässerprofil erhalten das in einem neu angelegten über 18 Meter breiten Korridor gebaut wurde. Das bestehende Bachbett wird als „Altarm“ weitergeführt, daneben wurde ein neues Bachbett geschaffen. Zwischen dem „Altarm“ und dem neuen Gewässerlauf wurde eine Insel mit Gehölzpflanzungen angelegt. Auf der Halbinsel sind neben Obstbäumen auf Anregung des BUND Aufschüttungen mit Natursteinen und Sand für Erdwespen und Erdhummeln für eine Bienen- und Insektenwiede geschaffen worden. Das alte Gewässer fungiert als natürliche Sukzessionszone. Diese soll sich selbständig entwicklen und Kopfweiden sollen einen naturnahen Auencharakter schaffen.

Der Gewässer- und Landschaftspflegeverband Mittlere Leine hat sich in enger Abstimmung mit der Stadt, dem BUND und dem NABU etwas Besonderes für die Umweltbildung von Kindern ausgedacht. An dem neuen Gewässerlauf parallel zum Hirtenbach in Ronnenberg wurde die flache Böschung mit Kies und Findlingen als Sitzgelegenheiten versehen. Das Konzept überzeugte die Bingo-Umweltstifung und diese förderte das Vorhaben "Der Hirtenbach als Lebensraum" mit 10.000 Euro. Der Ansatz, insbesondere Kinder durch einen erleichterten Zugang zum Gewässer zum freien Spielen und Erleben des Gewässers zu bringen, ist sinnvoll für die wichtige Zielgruppe in der Umweltbildung", lobt Stifungsgeschäftsführer Karsten Behr die Idee mit dem flachen Bachufer und den Findlingen.
Friedrich Hüper vom Gewässer- und Landschaftspflegeverband geht davon aus, dass "aufgrund der Nähe zu Hannover viele Naherholungssuchende auf den Hirtenbach und seinen Lebensraum aufmerksam werden".
Durch die ökologische Aufwertung sind Wertpunkte entstanden, die als externe Kompensation dem naturschutzrechtlichem Ausgleichsbedarf der Baumaßnahme Bohrplatzes der GHG Gasspeicher Hannover GmbH zugeordnet und dementsprechend finanziert wurde. Die Gesamtkosten des Projektes Hüllriede belaufen sich mit Grunderwerb und Baumaßnahme auf rund 147.000 Euro. Davon hat die Stadt Ronnenberg anteilig 70.000 Euro finanziert.