Ronnenberg. Auf der gut besuchten Mitgliederversammlung der CDU Ronnenberg im Wildschütz am 29. März haben die Mitglieder mit 92 Prozent Fynn Nuglisch zum neuen Stadtverbandsvorsitzenden gewählt. Er löst damit Jörg Garbe ab, der nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung stand. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Gerald Müller, CDU-Fraktionsvorsitzender und Klaus Thum, ehemaliger Ratsherr der Stadt Ronnenberg, gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder sind die Beisitzer Manfred Behrens (Weetzen), Henning Bitter (Benthe), Jörg Garbe (Ihme -Roloven), Carsten Mauritz (Ronnenberg), Andreas Quednau (Ronnenberg), Dennis Strickroth (Empelde) und Michael Sennholz (Empelde). Dazu wurden wiedergewählt in den Vorstand Bernd Zander (Schriftführer) und Achim Sander als Schatzmeister..
Der 22-jährige Nuglisch ist erst vor 14 Monaten in seine Heimatstadt Ronnenberg zurückgekehrt, ist vor einem Jahr zum Ortsverbandsvorsitzenden der CDU Ronnenberg gewählt worden, im Herbst 2021 wurde er von den Ronnenbergern mit der zweithöchsten Stimmenzahl aller CDU – Ratsmitglieder in den Stadtrat gewählt. Jetzt ist es mir eine Ehre, dass mich die Ronnenberger CDU-Mitglieder nach einer so kurzen Zeit zu ihrem Vorsitzenden wählen“, bedankte sich Fynn Nuglisch nach der Wahl.
In seiner Vorstellungsrede hatte sich Nuglisch zunächst bei Jörg Garbe und dem alten Vorstand für die geleistete Arbeit bedankt.
„Wir dürfen alle nie vergessen, dass ein herausgehobenes Ehrenamt in einer Partei viel Zeit und auch hin und wieder Nerven kostet, Jörg Garbe hat die Partei sieben Jahre lang umsichtig, ausgleichend und immer mit dem Willen zur Integration aller Beteiligten geführt“, so Nuglisch. Jörg Garbe sei Vorbild für sein eigenes politisches Handeln. Eines der Hauptziele des neuen Vorsitzenden ist die Verbesserung der Mitgliederstruktur. „Wir müssen unsere Mitglieder mehr in die Parteiarbeit einbeziehen, vor allem muss die CDU in Ronnenberg jünger und weiblicher werden“, so Nuglisch. Wichtig sei ihm auch, die Mitglieder aller sieben Ronnenberger Ortsteile in seine Arbeit einbeziehen zu wollen. Aber Nuglisch gab sich in seiner ausführlichen Vorstellungsrede auch kämpferisch. Er werde die Ratspolitik und den Bürgermeister unterstützen, wenn sinnvolle Beschlüsse für Ronnenberg gefasst würden: „Aber ich werde auch harte Oppositionsarbeit gegen den Bürgermeister und die ihn tragenden Fraktionen machen, wenn es nötig wird.“
Fynn Nuglisch wurde auch in seiner Kritik an Bürgermeister Kratzke konkret: Insbesondere der Haushalt für 2022 mit einem Defizit von 5,1 Millionen Euro, wobei 14 neue Stellen allein 2,5 Millionen des Defizits ausmachen, sind Nuglisch ein Dorn im Auge, wobei er die zusätzlichen Stellen für die Kitas z.B. ausdrücklich begrüßt. Und er wirft dem Bürgermeister vor, weitgehend nur Luftblasen zu produzieren: „Unser Bürgermeister rühmt sich in einer selbstverfassten 100-Tagebilanz für Dinge, die sämtlich seine Vorgängerin, Stephanie Harms, auf den Weg gebracht hat, seien es z.B. die neuen Mülleimer im Stadtgebiet, die Umstellung auf LED-Leuchten in städtischen Gebäuden, die Inbetriebnahme der E-Ladesäule, ja sogar die groß angekündigten Bürgerforen gab es schon bei Frau Harms, die hießen nur Mobile Bürgermeistersprechstunde – und waren stets gut besucht“.
„Herr Kratzke, stecken Sie sich nicht Federn an den Hut, die sämtlich an den Hut Ihrer Vorgängerin gehören, ein wenig mehr Demut wäre manchmal angebracht“, schloss Nuglisch unter dem Beifall der Mitglieder.