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Feuerwehr Benthe hat doppelten Grund zu feiern

Ronnenberg / Benthe .

Die Benther Feuerwehr feierte an diesem Samstag gleich zwei Ereignisse. Die Gründung der Feuerwehr vor 115 Jahren und die Gründung der Jugendfeuerwehr vor 50 Jahren. Nach mehreren Treffen wurde 1903 mit 18 Mitgliedern die Feuerwehr gegründet. Zum Feuerwehrhauptmann wurde Schmiedemeister Hermann Schmedes und zum Spritzenmeister den Bauern Ernst Maage gewählt. Anfangs war der Einsatzradius rund 7,5 Kilometer groß, welcher später auf 15 Kilometer ausgeweitet wurde. Damals gab es noch keine Feuerwehrautos, so dass die Kameraden damals mit einer Handdruckspritze und Pferdengespannen unterwegs waren. 1914 waren es dann bereits 34 Mitglieder. Trotz des ersten Weltkrieges und der hohen Inflation ging der Ausbau der Feuerwehr weiter. 1927 übernahm der Maurermeister Ernst Offenhausen das Kommando und setzte die Grundsteine, für die heutige Feuerwehr. Zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges wurde mehr als die Hälfte der aktiven Kameraden zur Wehrmacht eingezogen. 1942 bekam die Benther Wehr ihr erstes Fahrzeug. Die Feuertaufe für das Fahrzeug war bereits ein Jahr später bei einem Luftangriff auf Hannover im Einsatz. Zwölf weitere kriegsbedingte Einsätze folgten. Der folgenschwerste und tragischste Großbrand brach in der Nacht vom 8. zum 9. April 1967 an der Saline aus. Dabei kamen drei Menschen ums Leben, darunter auch der Vorsitzende. Die Führung der Wehr übernahm als Gemeindebrandmeister der bisherige Stellvertreter Horst Grichel. Unter dessen Leitung wurde am 10. Februar 1968 die Jugendfeuerwehr gegründet. Ab 1974 durften dann auch Frauen aktiv in der Feuerwehr mitarbeiten. Im Landkreis Hannover war Benthe damit die erste Wehr, die Frauen in den aktiven Dienst stellten. Silvia Weichelt (geb. Breier) gehörte dazu und ist immer noch dabei. Auch das Jahr 1975 ist in den Köpfen vieler Bürgern noch ein Begriff. Durch einen Wassereinbruch im Kalischacht Ronnenberg, kam die Erde in Bewegung und dadurch wurde Ronnenberg und die Umgebung zum Katastrophengebiet erklärt.
Seit nunmehr 1990 sind alle Abteilungen der Feuerwehr Benthe unter einem Dach. Mittlerweile haben sich die Einsätze geändert. "Große Sachen haben wir hier nicht", erzählt Ortsbrandmeister Carsten Ebel. "Meist sind wir Reserve", ergänzt sein Stellvertreter Cord Behrens.

Doch wichtig ist die Feuerwehr allemal für den Ort. Auch wenn es immer schwerer wird, Kinder für die Jugendfeuerwehr zu begeistern. Man konkurriere mit den vielen Vereinen in der Nähe, so Behrens. Momentan sind zehn Kinder in der Kinder- und Jugendfeuerwehr. Wobei mit den Kindern keine großen Übungen gemacht werden können. "Wir führen sie spielerisch an die Feuerwehr ran", erläutert Ebel. Begonnen haben die Feierlichkeiten mit einer Andacht mit Pastor Martin Funke. Gefolgt mit einem Kindernachmittag und Kaffee und Kuchen. Etwas ganz Besonderes haben die Kameraden sich auch ausgedacht. Es wurde ein Verneblungszelt aufgebaut, damit jeder mal erleben kann, wie es ist, in einem Haus voller Rauch zu sein. Zum Abschluss des Tages wurden dann das WM Spiel Deutschland gegen Schweden geschaut. Nun gab es auch einen dritten Grund zu feiern.