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Das OHG in Springe erfindet sich neu

Rund 150 Besucher verfolgen die Präsentation der "Phase Null" in der Aula des OHGs.

Springe.

"Phase Null"- das ist der Vorlauf, den man braucht, um eine Schule so zu planen, sodass sie für ihre Nutzer und die Zukunft gut aufgestellt ist. Im Fall des Otto-Hahn-Gymnasiums Springe waren das drei Workshops, die von der Firma Hausmann Architekten (Aachen) zusammen mit der ehemaligen Schulleiterin Helga Boldt durchgeführt wurden. Rund 25 Personen aus Schule, Verwaltung und Politik haben teilgenommen. Das Ergebnis wurde Mittwochabend in der Aula des OHG präsentiert.

Laut Helga Boldt und der Architektin Florence Verspay sei es erst einmal um eine gemeinsame Bestandsaufnahme gegangen. Danach haben alle miteinander geschaut, was die Schule und die Schulgemeinschaft zusammenhält. Als Referenzmodell wählen die beiden Planerinnen einen Entwurf der Stadt Hannover für fünfzügige Gymnasien und erweitern ihn um Springer Besonderheiten.

"Das ist zum einen die´Qualitätsschule im Grünen`also der große Außenbereich, es sind die Kooperationen mit der Jugendpflege und Musikschule, es ist der starke Inklusionsbereich, ungewöhnlich für ein Gymnasium. Außerdem ist die Aula ein Veranstaltungsraum für die ganze Stadt". Das Referenzmodell hat eine Fläche von rund 9.500 Quadratmetern, der Plan für Springe deshalb über 10.200 Quadratmeter.

Bei der Präsentation projizieren Boldt und Verspay diverse Pläne an die Wand und entwerfen Szenarien für die Unter-, Mittel- und Oberstufe, für Fachräume, die Verwaltung, für das ganze Schulleben und die Kooperationspartner. Klassen gruppieren sich um eine gemeinsame Lernfläche, Differenzierungsräume ermöglichen neue Arbeitsformen, Flexräume zum Beispiel eine zeitweilige Sechszügigkeit. Natürlich hat das künftige OHG ein Foyer mit einem Haupteingang. Dass das heute nicht so ist, hängt mit der Entstehung des Gymnasiums aus den Vorgängerschulen zusammen. 

Geplant wird das künftige Gymnasiumaber fünfzügig: "Und wenn es dann dauerhaft doch mehr Klassen werden?" fragt ein Vater. "Dann müssen Sie die Schülerströme eben regulieren," sagt Boldt und meint damit politische Entscheidungen zu Gunsten von Schülern aus Springe.

Der ein oder andere Lehrer im Publikum zuckt zusammen, als er feststellen muss, dass es in seinem Fachbereich künftig auf den ersten Blick einen Raum weniger geben könnte - zu Gunsten des Gesamtkonstruktes. Oder dass man sich als Biologielehrerin den Fachsaal vielleicht mit anderen Naturwissenschaftlern teilen muss. Das erscheint einigen im Augenblick nur schwer vorstellbar.

Nun geht es erst einmal in einer Machbarkeitsstudie darum zu schauen, wieweit sich der Entwurf mit dem vorhandenen Gebäude realisieren lässt  und wie überhaupt die Bausubstanz des OHG einzuschätzen ist. Braucht das OHG einen Neubau? Um diese Fragen wird es im kommenden Jahr gehen.