Ronnenberg / Weetzen.
Die Deutsche Bahn lässt in Ronnenberg und Weetzen Lärmschutzwände an den Gleisen errichten. Grund dafür ist das Sonderprogramm "Lärmsanierung" für das die Deutsche Bahn jährlich 150 Millionen Euro vom Bund zur Verfügung gestellt bekommt. Geplant ist, den Lärm an 3.700 Kilometern der 33.400 Kilometer langen Netzstrecke zu vermindern. Freya Sieger, Projektingenieurin, und Gerhard Warnke, Projektleiter, stellten gestern dem Fachausschuss der Stadt Ronnenberg und den interessierten Bürgern das Projekt vor.
In Ronnenberg und Weetzen wird die Strecke zwischen dem Ronnenberger Bahnhof bis zum Bahnübergang der Gehrdener Straße lärmsaniert. Die Mauer soll 712 Meter lang und drei Meter hoch werden. Auf der gegenüberliegenden Seite soll die Lärmschutzwand von der Magdeburger Straße bis zu einem Autohaus an der Straße "Am Hirtenbach". Die Länge beträgt 972 Meter. In Weetzen wird die Lärmschutzwand vom Haferkamp bis zum südlichen Teil der Humboldtstraße verlaufen (830 Meter) und eine kurze Mauer mit 78 Metern Länge an der Hauptstraße errichtet.
"Mit den Arbeiten in Ronnenberg wollen wir im Mai 2020 beginnen, im Juni folgt Weetzen. Bis Juli 2020 wollen wir fertig sein", berichtete Sieger. Das Projekt kostet rund 4,4 Millionen Euro, 100.000 Euro fallen dabei für passive Schallschutzmaßnahmen an, das sind 232 Wohneinheiten. Dabei zahlt die Deutsche Bahn 75 Prozent der anfallenden Kosten für Schallschutzfenster, 25 Prozent haben die Eigentümer selber zu tragen.
Das Projekt unterteilt sich in drei Phasen: "Zunächst werden wir ein schalltechnisches Gutachten erstellen, woraus wir die technische Planung erarbeiten", erklärte Sieger. In der zweiten und dritten Phase werden aktive und passive Schallschutzmaßnahmen ergriffen. "Unter aktiven Maßnahmen versteht sich die Lärmschutzwand, die wir errichten werden. Passive Maßnahmen sind beispielsweise Schallschutzfenster für die betroffenen Anlieger." Darauf haben allerdings nur Hausbesitzer einen Anspruch, dessen Häuser vor dem 1. April 1974 gebaut wurden. An diesem Tag ist das Bundes-Immissionsschutzgesetz in Kraft getreten. Danach sind die jeweiligen Kommunen und Bauherren selbst verantwortlich für den Lärmschutz. Ein Eingreifen der Deutschen Bahn ist erforderlich, wenn der Lärm tagsüber bei 67 Dezibel (dB) und nachts bei 57 dB liegt. Insgesamt wurde bereits eine Strecke von 1,731 Kilometern lärmsaniert, 60.000 Wohnungen wurden mit Schallschutzfenstern ausgestattet und 50.000 Güterwagen erhielten leisere Bremsen.