Ronnenberg / Barsinghausen.
Es ist immer noch ihr Traumberuf: Seit 30 Jahren ist Andrea Schink nun als Kirchenkreissozialarbeiterin tätig – zunächst im Kirchenkreis Springe, dann in Neustadt-Wunstorf und seit fast 13 Jahren im Kirchenkreis Ronnenberg mit Beratungen in Ronnenberg und in Barsinghausen. Träger der Stelle ist mittlerweile der Diakonieverband Hannover-Land als Zusammenschluss der Kirchenkreise rund um Hannover. „Es war ein guter Start hier in Ronnenberg“, erinnert sich die 57-Jährige im Gespräch mit Diakoniepastor Harald Gerke. 30 Jahre Kirchenkreissozialarbeit – das heißt Beratungen für rund 6000 Haushalte in diesen Jahrzehnten. Und Begegnungen. Mit einer bestimmten Haltung den Hilfesuchenden gegenüber. „Jeder Mensch hat etwas Liebenswertes. Ich versuche, das Gute in ihnen zu sehen. Meine Grundhaltung ist, dass ich alle Menschen so annehme, wie sie sind und dass ich gucke, was sie brauchen. Ich bewerte nicht. Das ist manchmal schwer, es hilft aber in der Arbeit“, sagt sie. Ihr Ziel sei es immer noch, so viele Hilfen wie möglich zu installieren, um zum Beispiel die Chancen von Kindern aus finanziell schwachen Familien zu erhöhen. Nach wie vor begegnen ihr die vielen sozialen und finanziellen Nöte von Familien, von Alleinerziehenden, von alten Menschen, Fragen rund um Gesundheit, Pflege, Sterben und Tod, von Erwerbslosigkeit. Wichtig war und ist ihr der Blick aufs Ganze, das sozial-diakonische Engagement ihrer Kirche. So initiierte sie unter anderem Unterschriftenlisten für mehr Unterstützung von Schulkindern oder begleitete in der Fastenzeit vor ein paar Jahren ein Projekt, in dem Teilnehmer sieben Wochen vor Ostern mit den Hartz IV-Sätzen auskommen wollten. Seit 1992 ist sie in der Schwangeren- und Schwangerenkonfliktberatung tätig, in Ronnenberg gibt es seit 2006 eine staatlich und kirchlich anerkannte Beratungsstelle für betroffene Frauen. Andrea Schink versucht in ihrer Arbeit Antworten zu geben und auf Bedarfe zu reagieren. So initiierte sie vor bald zehn Jahren das „DiakonieLädchen“ in Empelde als ökumenisches Kooperationsprojekt, in dem Hausrat gegen Spende abgegeben werden. „Mich stärkt es in meiner Arbeit, wenn Menschen aus einer Beratung mit einem Lächeln gehen, weil sie eine Perspektive haben. Wenn sie sich bedanken oder wenn die junge Mutter nach der Beratung ihr Baby vorführt. Und wenn mehrere an einem Strang ziehen“, betont sie. Deshalb habe sie, die oft als Einzelkämpferin arbeitet, immer auch Teams aufgebaut. Wichtig ist das Netzwerk mit anderen Fachstellen, an die sie Hilfesuchende bei speziellen Fragen weitervermitteln kann. „Die Arbeit von Ehrenamtlichen zu fördern und zu begleiten, ist mir sehr wichtig, sei es in Gremien, sei es im Diakonielädchen oder in Gemeinden“, betont sie. Ihr Beruf sei Herausforderung und Segen gleichzeitig. Aber sie liebe die vielen Herausforderungen, das „Durcheinander“ und den positiven Stress.