Ronnenberg. Anlässlich der Veranstaltung „180 Jahre jüdisches Leben in Ronnenberg“ hat die Stadt Ronnenberg am Montag zu einem feierlichen Empfang geladen, bei dem Bürgermeister Marlo Kratzke offiziell 16 jüdische Gäste begrüßt hat, die Nachkommen der im Naziterror aus Ronnenberg vertriebenen jüdischen Menschen sind. Die Ronnenberger Veranstaltung ist Teil des bundesweiten Festaktes "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland", welcher bis Ende Juli dieses Jahres abgehalten wird. In zahlreichen Dialogreihen und Besuchen sollen möglichst viele Menschen die Möglichkeit erhalten, jüdischer Geschichte und Vielfalt zu begegnen und gleichzeitig soll ein klares Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt werden. .
In seiner Rede betonte Bürgermeister Marlo Kratzke, dass „die Festakte eine großartige Gelegenheit sind, sich die Tradition jüdischer Kultur zu vergegenwärtigen und darüber, auf welch wundervolle Weise sie unsere Gesellschaft bereichert“. Der Bürgermeister ergänzte: „Umso dankbarer bin ich, dass die Stadt mit dem Förderverein Erinnerungsarbeit sowie in Kooperation mit den beiden großen christlichen Kirchen in Ronnenberg, der evangelischen Michaelisgemeinde und der katholischen St. Maximilian-Kolbe-Gemeinde auch hier in Ronnenberg den Festakt ‚180 Jahre jüdisches Leben in Ronnenberg‘ auf die Beine gestellt hat.“
Bis Freitag noch sind die jüdischen Gäste, die aus Israel, den USA, UK und anderen Teilen Deutschlands angereist sind, vor Ort, um mehr über die Geschichten ihrer Familien zu erfahren und um zugleich z. B. im Austausch mit Schülern der Marie-Curie-Schule die Erinnerungskultur weiter aufrechtzuerhalten und die Möglichkeit zu geben, jüdische Geschichte weiter kennenzulernen. „Insbesondere in Zeiten wie diesen ist die Erinnerungsarbeit ein wichtiger Bestandteil. Wir müssen immer und überall das klare Bekenntnis geben, dass Jüdinnen und Juden ein Teil von uns sind. Und wir müssen uns mit aller Kraft denjenigen entgegenstellen, die das infrage stellen.“ Neben dem Bürgermeister Marlo Kratzke haben bei dem feierlichen Empfang auch die stellvertretende Regionspräsidentin Michaela Michalowitz sowie Peter Hertel, der Vorsitzende des Fördervereins Erinnerungsarbeit, Grußworte an die jüdischen Gäste gerichtet.