Wennigser Mark. Im Bauausschuss der Gemeinde Wennigsen stellte Bürgermeister Christoph Meineke den aktuellen Sachstand zur alten Polizeischule in der Wennigser Mark vor. Das Land möchte das Gelände verkaufen und bietet es derzeit für rund 1,3 Millionen Euro an. Auf den Betrag wird noch eine erhebliche Summe zur Erschließung hinzukommen. Außerdem sorgen sich die Bürger in der Wennigser Mark, dass Grundstücksinvestoren das Grundstück nur zu Spekulationszwecken kaufen und dann wieder lange nichts geschieht.
Die Natur holt sich das Geländer der Polizeischule langsam zurück, erklärte Bürgermeister Meineke, außerdem seien alle Gebäude auf dem Grundstück abgängig. „Mittlerweile wachsen die Bäume nicht nur in die Gebäude hinein. Aus manchen wachsen bereits Bäume hinaus. Zusätzlich haben Kabeldiebe die Gebäude ausgenommen und der Brand in der Turnhalle hat sein Übriges getan“, so der Bürgermeister. Laut Meineke wird die Erschließung des Geländes eine große Herausforderung werden. Alle Gebäude müssten abgerissen werden. Besonders die Altlasten werden aber noch Probleme bereiten. Der Schießstand im Keller der Anlage wurde bereits abgebaut. Die Tankstelle auf dem Gelände muss aber entsprechend zurück gebaut werden. In den 1930er Jahren hat es auf dem Gelände eine Zündhütchen-Fabrik gegeben, erklärte Meineke, hier werde es noch Bodenuntersuchungen geben müssen. „Mit dem großen Gefälle ist das Grundstück baulich eine Herausforderung, die aber kreativ genutzt werden könnte“, so Meineke.
Derzeit gibt es 15 bis 20 Interessen an der Liegenschaft. Für deren Verkauf ist der Landesliegenschaftsfonds des Niedersächsischen Landesamt für Bau und Liegenschaften verantwortlich. „Das Land behält die volle Entscheidungsfreiheit darüber, ob, wann, an wen und zu welchen Bedingungen die Vergabe erfolgt“, hieß es bei der Vorstellung. Der Kaufbetrag liegt bei 1.330.975 Euro. Die Frist für das Ende zur Einreichung von Angeboten ist am 5. Juli.
Die Gemeinde Wennigsen hätte ein Vorkaufsrecht für das Gelände, jedoch rät Meineke davon ab es als Gemeinde zu kaufen: „Die Lage ist hochattraktiv, aber es ist auch eines der schwierigsten Projekte in der Region.“ Die Gemeinde rechnet zusätzlich zum Kaufpreis mit Erschließungskosten von bis zu sieben Millionen Euro.
Der Ortsbürgermeister der Wennigser Mark, Holger Dorl, bestätigte die Anzahl der Interessierten. Von seriösen Firmen bis zum Grundstücksspekulanten sei alles dabei. „Im Ort macht sich die Sorge breit, dass Spekulanten das Gelände vom Land kaufen und dann wieder Jahre ungenutzt liegen lassen, oder es nicht im Sinne des Orts-Charakters nutzen“, so Dorl. Er appelliert daher an das Land, dass nicht unbedingt an den Höchstbietenden verkauft werde, sondern an den, der auch ein stimmiges Konzept zur Innerstädtischen Bebauung vorlege.
Christoph Meineke erklärte zusätzlich, dass laut Bebauungsplan bereits festgesetzt wurde, dass auf dem Gelände ohne die Gemeinde nichts geht. „Wir werden das komplette große Bauleitverfahren durchführen müssen“, so Meineke, „Und das diktiert uns kein möglicher Investor, da können wir als Kommune sagen, was wir möchten.“
Andrea Gremmer, Projektleiterin Niedersächsische Landgesellschaft, erklärte, dass das Land mit den Höchstbietenden, also mehreren, in weitere Verhandlungen gehen wolle. Sie hofft darauf, dass dies vielleicht wieder in die Richtung eines Konzepts geht.
Wir möchten städtebaulich eine Verdichtung auf dem Gelände, führte Meineke die Vorstellungen der Gemeinde zum Bau auf dem Gelände der Polizeischule aus. Sozialer Wohnungsbau sei wichtig, genau wie Kinderbetreuung, eventuell ein „Tante-Emma-Laden“, oder auch medizinische Angebote. Auch eine Bedarfsfläche für die Feuerwehr wäre denkbar. „Wir möchten eine gut strukturierte Siedlung, in der auch gemischte Bebauung möglich ist. Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser, Kettenhäuser. 1,5 bis zweigeschossige Bauweise“, so Meineke.