Neujahrsempfang – Ehrung „Helfende Hand“ geht an Lebensretter Helmut Gerhard Hein

Bürgermeister Henning Schünhof begrüßte die Gäste aus Bürgerschaft, Politik, Feuerwehr, Wirtschaft und Vereinen sowie die Landtagsabgeordnete Claudia Schüßler (SPD) und den Bundestagsabgeordneten Tilman Kuban (CDU). „Es freut mich, dass heute schon das geschehen ist, wofür der Empfang gedacht ist“, so der Bürgermeister erfreut über den vollen Saal, „Sie sind alle miteinander ins Gespräch gekommen.“ Dieser Austausch untereinander sei wichtig. Aus diesem Grund hatte man in diesem Jahr auch auf musikalische Untermalung verzichtet, um die Gespräche nicht zu unterbinden.

Ehrenamt steht im Mittelpunkt

Den Neujahrsempfang 2025 hat die Stadtverwaltung unter das Motto „Ehrensache Ehrenamt“ gestellt. „Nur dank dem großen Einsatz der Ehrenamtlichen, ist die Stadtgesellschaft funktionsfähig.“ 5.000 Arbeitsstunden hätten allein die Vorstandsmitglieder ehrenamtlich für Vereine geleistet. „Hinzu kommen die unzähligen Einsätze der weiteren ehrenamtlichen Vereinsmitglieder.“ Auch bei den Neuwahlen im Februar werden wieder viele ehrenamtliche Wahlhelfer im Einsatz sein. „Ich danke daher auch den Gewerbetreibenden, die das Ehrenamt durch Spenden und Sponsoring finanziell unterstützen, wo es die Kommune nicht mehr kann.“ Auch der geladene Vorsitzende der Freiwilligenakademie Niedersachsen, Tibor Herzceg, lobte das Engagement der Ehrenamtlichen in Barsinghausen. Seit Corona sei die Zahl der Ehrenamtlichen bundesweit stark zurückgegangen, in Niedersachsen glücklicherweise mit 3,2 Millionen Menschen noch stabil. Leider seien die Rahmenbedingungen und Anforderungen an das Ehrenamt stark angestiegen. Generell verändere sich die Tätigkeit weg von einer „Lebensaufgabe“ über Jahrzehnte im Verein, hin zu projektbezogenem Engagement. „Wenn Menschen ihre wertvolle Lebenszeit sinnstiftend im Ehrenamt einsetzen, muss dies auch Wertschätzung erfahren“, so Herzceg. Daher wurden beim Empfang auch Ehrenamtskarten an ca. 15 Ehrenamtliche übergeben.

„Helfende Hand“ geht erneut an einen Lebensretter

Im letzten Jahr hatte Stefan Erdmann den Preis für Zivilcourage, die „Helfende Hand“, erhalten. Erdmann rettete durch selbstloses Handeln einem Lkw-Fahrer auf der A2 das Leben. Auch in diesem Jahr erhielt ein Lebensretter die Auszeichnung. Helmut Gerhard Hein (63) rettete auf der Bahnstrecke zwischen Kirchdorf und Egestorf einen 89-jährigen Rentner, der ins Gleisbett gefallen war. „Meine Frau und ich waren spazieren“, erzählte Hein vor den versammelten Gästen, „Da sahen wir den Mann hilflos im Gleisbett liegen. Reflexartig habe ich versucht ihn herauszuziehen, da kam schon die S-Bahn angerauscht. Mit einem letzten Ruck konnte ich den Mann dann von den Gleisen ziehen, bevor die S-Bahn an uns vorbeirauschte. Diese Bilder habe ich immer noch im Kopf.“ Heins Frau stand auf der anderen Seite der Gleise und musste bangen, ob mit ihrem Mann auf der anderen Seite des Gleises alles in Ordnung sei, bis der Zug vorbeigefahren war.

Bei der Aktion verletzte sich Hein und kam ebenfalls in ein Krankenhaus. Hier hätte sich der Lebensretter mehr Unterstützung und Betreuung gewünscht. Allein musste er spät abends auf eigene Kosten mit dem Taxi aus dem Krankenhaus zurückfahren. Später schrieb die Krankenkasse, dass er die Fahrt mit dem Rettungswagen anteilig zahlen müsse. Hier wird die Bürgerstiftung Barsinghausen einspringen, erklärte Vorsitzende Helena Tölcke und die Kosten übernehmen. Vorgeschlagen wurde Hein von dem Leiter der Polizei Barsinghausen, Ludger Westermann. „Dieser selbstlose Einsatz war wichtig und daher auch aus polizeilicher Sicht ein großes Dankeschön“, so Westermann bei der Preisübergabe.

Der Kinder- und Jugendcirkus Barsinghausen "KiJuCiBa" bereicherte die Veranstaltung mit artistischen Darbietungen. 

Nach 20 Jahren Pause lebte die Idee für den Neujahrsempfang erst 2023 wieder auf. Die Ehrenbürger Rosemarie Struß, Dieter Lohmann und Karl Rothmund hatten den Anstoß für einen neuen Neujahrsempfang gemacht.