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Neuer Glanz im Zechensaal - Dank neuer Förderer geht es im Stollen bergauf

Im Besucherbergwerk Klosterstollen in Barsinghausen tut sich derzeit einiges. Dank neuer Förderer gab es Sachspenden und finanzielle Unterstützung, um das Besucherbergwerk fit für die Zukunft zu machen.

Barsinghausen. Im Besucherbergwerk Klosterstollen in Barsinghausen tut sich derzeit einiges. Dank neuer Förderer gab es Sachspenden und finanzielle Unterstützung, um das Besucherbergwerk fit für die Zukunft zu machen. Mit den Unterstützern von Avacon, Hannoverscher Volksbank Barsinghausen, Stadt Barsinghausen, VHV-Versicherung, ATS-Elektronik, Stadtsparkasse Barsinghausen und der Bürgerstiftung Barsinghausen ging es unter Tage.

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Hans-Werner Röth und Wilfried Klatt, Geschäftsführer Alte Zeche, dankten bei einem Zusammenkommen am Samstagvormittag allen Unterstützern. „Dank Ihrer Hilfe konnten wir viel bewegen, damit uns der Klosterstollen auch in den nächsten 100 Jahren erhalten bleibt“, so Klatt. Für die Sanierungsmaßnahmen im Besucherbergwerk wurde der Stollen für 14 Tage geschlossen – das erste Mal in 25 Jahren. Sechs bis sieben Helfer der Zeche machten sich in dieser Zeit auf den Weg unter Tage. „Unsere ‚Rentnertruppe‘, wie wir zu uns selbst gesagt haben, hat in dieser Zeit ordentlich geschuftet und ordentlich was bewegt – und wir sahen danach auch so aus“, erzählte Klatt im Museum der alten Zeche. Auch das Museum soll aufgewertet werden, mit einer Förderung der LEADER-Region. Die ersten Angebote sind bereits eingegangen und es soll zeitnah losgehen.

Ergebnisse werden unter Tage gezeigt

Um zu zeigen, was im Besucherbergwerk geleistet wurde, ging es mit den Gästen unter Tage. „Wir waren heute schon drin, das machen wir immer so“, erklärten die Grubenführer. „Heute haben wir ‚mattes Wetter‘. Sowohl draußen als auch im Stollen sind es 9 °C, da gibt es keine gute Luftzirkulation und wir müssen die Belüftung einschalten, damit sich kein CO₂ ansammelt.“ Auch die Lüfter sind neu. Röth erklärt, dass im letzten Jahr gut 30 Fahrten wegen mattem Wetter abgesagt werden mussten. „Da sind uns gut 600 zahlende Gäste verloren gegangen.“ Auch Bürgermeister Henning Schünhof war anwesend und war für die Sicherheit zuständig. Schünhof hatte die alte Grubenlampe seines Großvaters Heinrich Schünhof dabei. „Er war Fahrhauer hier im Stollen, eine Aufsichtsperson. Seitdem ist die Grubenlampe im Familienbesitz und wurde von den Fachleuten der Zeche wieder flott gemacht.“

Nach 10 bis 15 Minuten sind die Gäste unter Tage angekommen und haben nach den 1.000 Metern Fahrt in der Grubenbahn etwa 150 Meter Deister über sich. „Dank Ihrer Förderung konnten wir eine neue Batterie für 6.500 Euro für unsere Lok anschaffen“, so Klatt. Außerdem konnten neue Funkgeräte angeschafft werden, die unsere Kommunikation deutlich verbessern.

Mitglieder der „Alten Zeche“ schuften ehrenamtlich im Stollen

An diversen Stellen wurden die Wege ausgekoffert und mit neuem Schotter verfüllt, sodass nicht überall gebückt gelaufen werden muss. „Es wird aber unmöglich bleiben, das Besucherbergwerk barrierearm zu gestalten.“ Mehrere Bereiche wurden anschaulicher gestaltet, um die Arbeitsbedingungen von damals zu verdeutlichen. „Wir stehen jetzt hier drin, doch wenn man sich die Schächte anschaut, da sind die früher reingekrochen, mit Presslufthammer und nur einer kleinen Lampe“, erinnert Klatt an damals. „Kein Wunder, dass die alle eine Staublunge hatten und schnell taub wurden.“

Auch die Entwässerung wurde aufgearbeitet. „Auf 1 Tonne Kohle kommen 30 Tonnen Wasser. Die Entwässerung im Bergwerk ist immer eine große Herausforderung. Da der Stollen von unten ‚zuwächst‘, sich Lehm hochdrückt, konnte das Wasser zuletzt nicht immer optimal ablaufen.“ Auch die Kohlenflöze (Kohleadern) wurden gereinigt, damit sie anschaulicher für die Besucher sind. Auch die Gleise wurden ausgebessert und stellenweise ausgetauscht. Der Schaukasten wurde ebenfalls erneuert. „Durch Zufall haben wir weitere ‚Dinosaurier-Spuren‘ gefunden“, zeigt Klatt auf eine Muschelbank, die im Gestein gefunden wurde.

Imbiss zum Abschluss mit Ehrenbürger und Ideengeber Lohmann

Nach der Einfahrt gab es noch einen Imbiss in der Waschkaue und Bier von der 405er Brauerei, die ihr Barsinghausen-Bier „Zeche 18“ ausschenkte. Dennis Schulte und Sven Stoffregen, Inhaber der 405er Brauerei, spendeten auch 20 neue Helme für die Zeche.

Auch anwesend war Ehrenbürger Dieter Lohmann, der in den 90er Jahren die Idee des Besucherbergwerks auf den Weg brachte und das Projekt begleitete, bis es gegen 1999 zur Erlaubnis des Besucherbergwerks kam.

Auch 2025 soll das Besucherbergwerk noch einmal für eine Woche geschlossen werden, um weitere Arbeiten umzusetzen. Außerdem gibt es Ideen, dass neben den Biereinfahrten auch eine Halloween-Einfahrt veranstaltet werden soll. Außerdem reift derzeit die Idee, dass Sponsoren Patenschaften für die Bergbaumaschinen übernehmen. „Mit der Sanierung des Parkplatzes und den anderen Arbeiten steckt noch viel Arbeit im Besucherbergwerk“, so Hans-Werner Röth und Wilfried Klatt. „Doch es lohnt sich, um diese Perle für Barsinghausen zu erhalten.“

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