Gehrden. Am Samstag veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Gehrden im Bürgersaal des Rathauses ihre Jahreshauptversammlung. Im Mittelpunkt der Versammlung standen neben Ehrungen und Beförderungen die Neuwahlen zum stellvertretenden Ortsbrandmeister und die Verabschiedung von Oliver Schröder, der das Amt seit 12 Jahren innehatte.
Ortsbrandmeister Peter-Albert Fricke begrüßte die gut 140 Gäste aus Feuerwehr, Politik, Verwaltung und Bürgerschaft. Anschließend warf Zugführer Fabian Runge einen Blick auf das Einsatzjahr 2024.
138 Einsätze gab es im letzten Jahr für die Ortswehr Gehrden, ein leichter Rückgang zu den Vorjahren (2023: 150 Einsätze). Zu 47 Brandeinsätzen rückten die Kameraden aus. Runge erinnerte an das Feuer in einer Lackiererei, eine Rauchentwicklung im Jugendpavillon und einen Küchenbrand. 91 Hilfeleistungen wurden abgearbeitet. Wieder waren viele Türöffnungen dabei, um den Rettungsdienst zu unterstützen. Auch zu Ölspuren rückte die Feuerwehr wieder oft aus. Fünf Verkehrsunfälle, bei denen zwei Fahrzeuge in Brand gerieten, waren ebenso Aufgabe der Feuerwehr. Runge lobte die gute Zusammenarbeit mit benachbarten Ortswehren und erinnerte an die Unterstützung in Sorsum, wo ein Bus in eine Hauswand gefahren war. "Wir konnten 22 Bürger retten", so Runge, "Für drei Mitbürger kam leider jede Hilfe zu spät."
Fricke berichtete dann, dass die Ortswehr derzeit über 773 Mitglieder verfüge. "Ziel war es, die 750 zu knacken, das haben wir erfreulicherweise geschafft", sagte der Ortsbrandmeister. 83 Kameraden sind in der Einsatzabteilung, 24 in der Kinderfeuerwehr und 26 in der Jugendfeuerwehr. Spielmannszug und Musikzug haben je 26 Mitglieder. Die Altersabteilung wächst von fünf Mitgliedern auf nun sieben an, da Karl-Heinz Bock und Wolfgang Gorny altersbedingt aus dem aktiven Dienst ausgeschieden sind. Das Kommando sprach den beiden großen Dank für die jahrzehntelange aktive Arbeit aus. "Dabei habt ihr bestimmt viele Dinge erlebt und gesehen", dankte Fricke.
Ehrungen und Beförderungen
Fabian Runge wurde zum Hauptlöschmeister befördert. Sven Naujoks ist nun Löschmeister. Till Gehrmann und Philip Machinek wurden zu ersten Hauptfeuerwehrmännern befördert. Franziska Ramme ist nun Hauptfeuerwehrfrau und Niclas Hischke darf sich nun Oberfeuerwehrmann nennen. Zu Feuerwehrmännern wurden Nick Jost, Sebastian Merten, Tim Müller, Noah Stoßberg, Julian Thomas und Till Wellhausen.
Geehrt wurden Nico Tammen, Philip Machinek und Marcel Kirmse für 25 Jahre im Feuerwehrlöschwesen. Vom Musikzug und Spielmannszug wurde Anke Grage für 25-jährige Mitgliedschaft, Dennis Schön für 30-jährige Mitgliedschaft und Wolfgang Gorny für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt.
Landesjugendfeuerwehrwart Matthias Düsterwald vergab mit der Florianmedaille die höchste Auszeichnung der Jugendfeuerwehr Niedersachsen an Michael Dorn, der sich über Jahre für die Jugendfeuerwehr eingesetzt hat.
Nach 12 Jahren wählt Gerhden einen neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister
Oliver Schröder hatte das Amt über zwei Amtszeiten inne und sah nun die Zeit gekommen, die Aufgabe abzugeben. Als Nachfolger wurde Pascal Struck vorgeschlagen und mehrheitlich gewählt. Struck bedankte sich für das Vertrauen. Zum Abschied sagte Schröder, dass er in den letzten Jahren mit dem Kommando viel umsetzen konnte und dies stets sehr gerne tat. Ortsbrandmeister Fricke dankte seinem ausscheidenden Stellvertreter für die langjährige Zusammenarbeit und überreichte ein Geschenk.
Fricke berichtete weiter von vielen Aufgaben im letzten Jahr. So habe die Feuerwehr bei vielen Projekten (u.a. Neubau Mensa, Neubau Grundschule und Neubau Krankenhaus) beratend für den Brandschutz zur Verfügung gestanden. Viel Zeit habe auch die neue Anschaffung einer Drehleiter in Anspruch genommen, die 2025 in Dienst genommen werden soll. In diesem Jahr soll es auch wieder ein Laternenfest (1.11.) am Gerätehaus und ein Osterfeuer (19.4.) geben.
Grußworte der Gäste – Macht die Feuerwehr zu viel „Tatütata“?
Bürgermeister Malte Losert dankte der Feuerwehr für ihren Einsatz. Die finanzielle Lage der Stadt sei nicht gut, trotzdem wolle man weiter in die Feuerwehr investieren. „Wir hoffen, dass die Halle am Bünteweg schnell hergerichtet werden kann, damit die neue Drehleiter auch untergestellt werden kann. Leider werden uns viele Vorgaben gemacht, die zeitraubend umgesetzt werden müssen.“ Losert berichtete dann über eine Beschwerde eines Bürgers über die Feuerwehr. In der E-Mail beklagte der Bürger, dass die Feuerwehr zu viel „Tatütata“ mache, was störend sei. Generell sei die Feuerwehr zu laut. „Es ist traurig, aber es wäre wohl eher ein Danke angebracht, wenn die Feuerwehr ehrenamtlich schnell vor Ort ist, um jedem Bürger zu helfen“, schüttelte Losert den Kopf. Fricke ergänzte: „Leider gibt es auch solche Menschen. Man könnte darüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre.“ Stadtbrandmeister Olaf Zieske dankte den Gehrdener Kameraden ebenfalls und bezeichnete die Beschwerde als Frechheit.
Heinz Strassmann, Vorsitzender im Ausschuss für Mobilität, Sicherheit und Brandschutz, überbrachte den Dank der Politik. „Ihr schützt uns tagtäglich und das ist wunderbar. Die Politik steht hinter euch.“ Der Brandschutzabschnittsleiter Kristof Schwake dankte der Feuerwehr Gehrden, dass diese nicht nur im Ort, sondern auch im neuen 5. Zug der Regionsfeuerwehr aktiv beteiligt sind. Er hofft außerdem, dass nach zwölf Jahren Machbarkeitsstudie endlich eine Entscheidung zum neuen Standort der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) fällt. Zum
Abschluss der Sitzung sagte Ortsbrandmeister Peter-Albert Fricke: „Mit guter Kameradschaft, guter Technik und Ausbildung, werden wir auch die Herausforderungen in diesem Jahr gemeinsam bewältigen.“