Hannover. Am Samstagmorgen, 18. Januar, hat die Polizei einen 19-jährigen Fahrer nach einer riskanten Verfolgungsfahrt gestellt. Sein überbesetzter Opel Mokka mit sechs Mitfahrern prallte gegen die Schutzplanke, bevor der Fahrer zu Fuß flüchtete. Bei seiner Festnahme entdeckten die Beamten Alkoholgeruch, Drogen und weitere Beweismittel - die Ermittlungen dauern an.
Nach derzeitigen Erkenntnissen des Verkehrsunfalldienstes (VUD) Hannover fiel einer Streifenwagenbesatzung am Samstag, gegen 01.50 Uhr ein Opel Mokka auf, der auf dem Bischofsholer Damm in Richtung Lindemannallee mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war. Die Beamten nahmen die Verfolgung auf und folgten dem Fahrzeug auf den Messeschnellweg in Richtung Süden. Trotz der Nutzung von Sonderrechten und Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit gelang es der Streifenwagenbesatzung kaum, zu dem rasenden Opel aufzuschließen.
Der Fahrer steuerte den Opel Mokka am Seelhorster Kreuz in Richtung Südschnellweg. In der Abfahrt verlor er die Kontrolle über das Fahrzeug, das zweimal mit der linken Schutzplanke kollidierte, bevor es schließlich zum Stehen kam. Augenblicklich öffnete sich die Fahrertür, und ein junger Mann stieg aus, überquerte die Schutzplanke und rannte in Richtung des dort dichten Unterholzes.
Aus dem Fahrzeug stiegen zudem sechs weitere Mitfahrer, die von der Streifenwagenbesatzung vor Ort festgehalten wurden. Der Opel Mokka ist den Sitzplätzen nach für maximal fünf Personen ausgelegt, weshalb das Fahrzeug mit insgesamt sieben Insassen überbelegt war. Weitere angeforderte Einsatzkräfte durchsuchten das Unterholz nach dem flüchtigen Fahrer, da sie vermuteten, dass er nicht weit gekommen war und sich dort versteckte. Nach der Ankündigung die Absuche mithilfe eines Diensthundes fortzusetzen, meldete sich ein junger Mann aus dem Dickicht, gab sich zu erkennen und ging auf die Beamten zu.
Bei der Kontrolle des 19-Jährigen aus Laatzen nahmen die Beamten Alkoholgeruch wahr und fanden bei seiner Durchsuchung Cannabis in einer Menge, die über der erlaubnisfreien Grenze lag. Einen Führerschein konnte der junge Mann nicht vorweisen; eine digitale Abfrage bestätigte, dass er keine gültige Fahrerlaubnis besaß. Außerdem stellten die Einsatzkräfte die Betäubungsmittel sowie zwei nicht zuordenbare Handys sicher, die im Fußraum des Autos gefunden wurden.
Der Mann wurde für eine Blutentnahme einem Arzt vorgestellt, um festzustellen, ob und in welchem Maße er unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen stand. Die übrigen Mitfahrer, im Alter zwischen 17 und 21 Jahren aus Laatzen und Neustadt am Rübenberge, wurden nach Abschluss der Maßnahmen entlassen.
Der 19-Jährige steht nun im Verdacht, mit seiner rücksichtslosen Fahrt mehrere Straftaten begangen zu haben. Die Polizei ermittelt wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens, Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Gefährdung des Straßenverkehrs infolge von Alkohol und Drogen sowie unerlaubtem Entfernen vom Unfallort.