Leveste. Die Ortsfeuerwehr Leveste hat am Samstagabend ihre Jahreshauptversammlung durchgeführt. Neben einem Rückblick auf viele Einsätze, standen auch viele Ehrungen und Beförderungen auf der Tagesordnung. Doch auch das respektlose Verhalten und die Gewalt gegen Einsatzkräfte, die Silvester bundesweit für Unverständnis sorgten, waren Thema bei der diesjährigen Versammlung.
Ortsbrandmeister Christian Stegen begrüßte in einem Levester Gasthaus die Gäste und Kameraden zur Jahreshauptversammlung. 2022 sei ein einsatzreiches Jahr gewesen. So gab es gleich im Januar einen Laubenbrand, bei dem gelagerte Gasflaschen für eine nicht zu unterschätzende Gefahr sorgten. Der Sturm im Februar hielt auch die Levester Ortswehr mit fünf Einsätzen in Bewegung. Nicht vergessen ist der Großbrand einer Gehrdener Scheune in der Innenstadt, bei der auch Leveste unterstützte. Eine Ölspur wurde per E-Mail gemeldet. Hier bittet der Ortsbrandmeister darum, doch die gängige 112 zu nutzen, um die Feuerwehr zu kontaktieren. Auch bei einem Verkehrsunfall zwischen Lemmie und Gehrden Ende Dezember, war die Wehr im Einsatz. Insgesamt rückte die Feuerwehr Leveste zu 17 Einsätzen aus.
Auch wenn Corona 2022 noch Thema war, konnten die Kameraden sich zu 19 Diensten treffen und Lehrgänge besuchen. Auch Feiern und Veranstaltungen waren wieder möglich. So beteiligte sich die Ortswehr bei „Leveste räumt auf“ und veranstaltete ein Osterfire. „Hier danke ich dem Organisationsteam für das gelungene Osterfeuer am Gründonnerstag“, so Stegen. Schön sei auch die Hochzeit der Feuerwehrmitglieder Janine und Konstantin Frei gewesen sowie die Feier zu 100 Jahre TV Jahn Leveste und der Laternenumzug im November.
2021 fand unter Corona eine außerordentliche Dienstversammlung statt, bei der das Kommando einstimmig wiedergewählt wurde, berichtet Stegen. Er freute sich auch über Neuzugänge in der Wehr. Ende 2022 habe die Feuerwehr 357 Mitglieder gehabt, darunter 51 Aktive.
Die Jugendfeuerwehr freute sich über Dienste nach Corona und 17 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr und 15 Mitgliedern in der Kinderfeuerwehr. Für 2023 seien auch erste Ausflüge geplant. Kassenwart Ralf-Henner Garbe versicherte, dass die Feuerwehr alle Kinder unterstütze, bei denen das Budget zuhause knapp sei, damit sie trotzdem an allen Veranstaltungen teilnehmen können.
Nach zwölf Jahren als stellvertretender Ortsbrandmeister war es nun für Wolfgang Ibsch an der Zeit, das Zepter an die nächste Generation zu übergeben. Er dankte seinen Kameraden für das Vertrauen und die Unterstützung in all den Jahren: „Wir haben ein tolles Team hier in Leveste.“ Er dankte auch Stegen, mit dem ihn mehr als nur die Feuerwehr verbinden würde und über die Jahre eine gute Freundschaft entstanden sei. Ibsch dankte ebenfalls dem Stadtkommando für die gute Zusammenarbeit, doch nun wünsche er seinem Nachfolger viel Glück: „Ich stehe aber weiterhin bei Fragen zur Verfügung.“ Unter großem Applaus wurden Wolfgang Ibsch dann ein Dankeschön überreicht.
Bei der Wahl zum neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister stellte sich Konstatin Frei zur Wahl und wurde einstimmig bestätigt. Der 32-Jährige möchte mit frischen Ideen die Ortswehr mitgestalten.
Bei der Versammlung richtete auch Bürgermeister Malte Losert Worte an die Versammlung. Mit Schrecken habe er auf die Gewalt gegen Einsatzkräfte in der Silvesternacht reagiert. „Gerade deshalb möchte ich hier meinen größten Respekt und ein Dankeschön an die Feuerwehr aussprechen.“ Trotz der schlechten Finanzlage in Gehrden dürfe es der Feuerwehr an nichts fehlen, um rund um die Uhr einsatzbereit zu sein. „Es darf nicht sein, dass in Leveste eigene Finanzmittel zurückgestellt werden, um Einsatzkleidung zu besorgen.“
Heinz Strassmann, Vorsitzender im Ausschuss für Mobilität, Sicherheit und Brandschutz, überbrachte die Grüße des Ausschusses. Leveste sei ein wichtiges Standbein im Katastrophenschutz. Ihn freute auch, dass die Jugendarbeit in Leveste gut aufgestellt sei. Auch Ortsbürgermeister Michael Passior dankte den Kameraden für ihren stetigen Einsatz. „Doch auch die Familien, die dieses besonders zeitintensive Ehrenamt im Hintergrund mittragen, sollte unser Dank gelten“, so Passior. Brandabschnittsleiter Eberhard Schmidt überbrachte die Grüße von Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing. Schmidt zeigte sich froh, dass unter Corona keine Ortswehr ausgefallen sei und alle stets einsatzbereit waren. Aufgrund des Ukrainekrieges wurden die Ortswehren in der Region eingesetzt, um die Hallen auf dem Messegelände für die Flüchtlinge vorzubereiten. „Der Anruf kam spontan, trotzdem seit auch ihr an dem Sonntag losgefahren, um zu unterstützen“, dankte Schmidt. Der stellvertretende Stadtbrandmeister verwies auf die steigenden Einsatzzahlen, gerade im Bereich Türöffnungen. Das Stadtkommando werde sich mit dem Thema Gewalt gegen Einsatzkräfte auseinandersetzen und sich auch dafür einsetzen, dass solche Fälle zur Anzeige kommen und hart bestraft werden.
Alle Redner wünschten den Feuerwehrleuten, dass sie stets gesund von den Einsätzen heimkehren werden.
Bei der Jahreshauptversammlung wurden auch Ehrungen und Beförderungen durchgeführt.
Carsten Deiters und Jens-Friedrich Garbe wurden für 40 Jahre in der Feuerwehr geehrt. Manfred Mötje und Reiner Hildebrand für 50 Jahre. Für 50 Jahre als passives Mitglied wurden Hans-Jürgen Dettmer, Udo Koziak und Georg-Wilhelm Nolte geehrt. Für 60 Jahre passive Mitgliedschaft erhielt Hermann Deiters eine Ehrung. Matthias Mötje wurde für 40 Jahre im Feuerwehr Musikzug ausgezeichnet.
Für 25 Jahre als förderndes Mitglied wurden Manfred Bodmann, Christine Böhm, Sigrid Hahn, Thomas Pfingsten und Harald Reck geehrt. Eine Ehrung für 40 Jahre als passives Mitglied erhielten Manfred Borges, Klaus Kaps und Ernst Robinson. Karl-Heinz Meyer wurde für 50 Jahre als passives Mitglied ausgezeichnet.
Konstatin Frei wurde zum Oberlöschmeister befördert und Hans-Joachim Steffen zum 1. Hauptfeuerwehrmann. Oberfeuerwehrmann sind nun Lukas Hartung und Henning Isemann. Vanessa Wiese ist nun Feuerwehrfrau und Gökhan Celimli und Ramazan Celimli dürfen sich nun Feuerwehrmänner nennen.