Lemmie. Der Gehrdener Ortsteil Lemmie wartet schon lange auf einen Raum, in dem sich der Ort treffen kann. Jetzt hat die Stadt Gehrden den Saal in einer ausgebauten Scheune des Hotels Gerlach gemietet und stellt diesen Lemmie als Dorfgemeinschaftsraum (Bröhnrehr 2) zur Verfügung. Nach weiteren Umbauten soll gegen Jahresende auch das Dachgeschoss dazu gehören. Am Freitag, 24. Mai, wurde Eröffnung gefeiert.
40 Prozent Rückläufer habe eine Umfrage im Ort gehabt, um herauszufinden, was fehlt, erklärte Detlef Block, Vorsitzender des Vereins Lemmier Mitte, zur Eröffnung. Der Verein Lemmie 2020 hatte die Idee losgetreten. „Es war ersichtlich, dass viele etwas unternehmen wollten, aber das Dach für diverse Aktivitäten fehlte“, so Bock. Zunächst habe man das alte Feuerwehrhaus als Ort für das Dorfgemeinschaftshaus im Sinn gehabt, doch dies ergab sich über mehrere Jahre nicht. „Dank der Planungsgruppe und drei junger Männer, wurde dann das Gasthaus Gerlach in den Fokus genommen. „Ich erinnere mich an viele gute Ideen, mit denen das DGH gefüllt werden sollte“, freute sich Bürgermeister Malte Losert über die Eröffnung. Die Stadt mietet die Räume und überlässt sie dem Trägerverein.
Möglich machte das alles der Kauf der Immobilie durch die Lemmier Cord Narten, Lasse Laging und Christoph Möller. „Wir kennen das Haus schon aus unseren Kindheitstagen. Sowohl die Familie Gerlach als auch wir wollten, dass das Haus ´im Ort bleibt`“, erklärten Narten und Laging. Das Hotel wird normal weiterlaufen, die angrenzenden Räumlichkeiten werden als DGH zur Verfügung gestellt. „Ich danke allen Beteiligten für die Umsetzung und dem Rat für die Zustimmung und Mittelfreigabe“, so Losert, „Wenn ein DGH gut gepflegt wird, ist es ein enormer Gewinn für einen Ort.“
Ortsbürgermeister Heinrich Möller dankte der Familie Gerlach für die Möglichkeit des Kaufs und das die Immobilie so in Lemmier Hand bleibt. Ulrike Urban, Lemmie 2020, überreichte ein kleines Geschenk zum Einzug an Detlef Bock: „Ich freue mich über die neue Mitte.“
Nun stehen weitere Arbeiten an, denn das Obergeschoss soll noch nutzbar gemacht werden. Dafür soll ein zusätzliches Fenster, eine Heizung und noch ein Fluchtweg installiert werden. „Der schöne Raum hier oben bietet noch weitere Möglichkeiten und wäre ein Gewinn“, befand Narten bei einem Rundgang. Laging ergänzte: „Das wird unsere Aufgabe für die nächsten Monate sein, alle Genehmigungen und Bauarbeiten auf den Weg zu bringen.“
Um die Kosten dafür zu decken, werden Antiquitäten aus den Räumen in Überraschungsboxen verkauft. Von den 20 Euro gehen je 50 Prozent an den Trägerverein und in die Umbaukosten.
Zur Eröffnung wurden alle Lemmier Vereine eingeladen. „Wir wollen kein Partyhaus, sondern die Räume mit sinnvollen Ideen füllen. Diese will nicht der Verein vorgeben, sondern das Leben soll durch die Vereine ins Haus kommen“, sagte Bock. Um erste Ideen zu sammeln, wurde eine Ideen-Box aufgestellt. Der Trägerverein sucht nun weitere Mitglieder, um laufende Kosten tragen zu können. „Wir danken der Stadt für die Übernahme der Miete, jedoch tragen wir alle weiteren laufenden Kosten. Sei es nur ein neuer Staubsauger“, freute sich Bock auf die Zukunft des DGH.