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Zum Tag der Ersten Hilfe: Wiederbelebung als Schulfach?

Quelle: Johanniter Landesverband Niedersachsen/ Bremen.

Region.  Die Erste Hilfe ist ein weites Feld mit vielen Möglichkeiten, seinen Mitmenschen zu helfen oder sogar ihr Leben zu retten. Ein ordnungsgemäß bestückter Verbandskasten im Haus und im Auto ist ein erster Schritt dazu, die regelmäßige Auffrischung durch Erste-Hilfe-Kurse bietet weitere Sicherheit..

Zum internationalen Tag der Ersten Hilfe am Samstag, 9. September, fordern die Johanniter im Landesverband Niedersachsen/Bremen ein verpflichtendes Schulfach „Wiederbelebung“ in den Jahrgangsstufen sieben bis zehn.

„Wir wissen, dass Kinder einmal gelernte Erste-Hilfe-Maßnahmen noch Jahre später umsetzen können. Und wir wissen auch, dass der überwiegende Teil von Unfällen im häuslichen Umfeld geschieht, weshalb insbesondere den Ersthelfenden aus der Familie eine besondere Rolle zukommt“, betont Hannes Wendler, Mitglied im Landesvorstand. „Bilden wir also schon spielerisch im Kindesalter aus, werden bereits die Kleinsten zu selbstbewussten Helferinnen und Helfern, und es kann eine Vielzahl von Menschen in Deutschland gerettet werden. Ein Best-Practice-Beispiel stellt hierbei Dänemark dar: Seit der Einführung von Erste-Hilfe-Trainings an Schulen im Jahr 2005 hat sich dort die Überlebensrate bei Notfällen in der Häuslichkeit mehr als verdoppelt.“

Die Fähigkeit zur Reanimation oder Wiederbelebung durch Laien erfährt eine zunehmend relevante Rolle: Nach aktuellen Zahlen des Bundesministeriums für Gesundheit von 2022 zur Laienreanimation erleiden in Deutschland mindestens 60.000 Menschen pro Jahr einen Herz-Kreislauf-Stillstand. 64 Prozent davon treten zu Hause auf, 18 Prozent in der Öffentlichkeit, und nur rund 11 Prozent der Betroffenen überleben. Ihre Chancen könnten sich verdoppeln bis verdreifachen, wenn mehr Menschen unmittelbar eine Wiederbelebungsmaßnahme einleiten würden.

Das Deutsche Reanimationsregister verweist in seinem aktuellen Jahresbericht „Außerklinische Reanimation 2022“ auf 51,3 Prozent Laienhelfende, die bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes reanimiert haben. Diese Quote steigt in Deutschland seit 2010 zwar konstant an, trotzdem befindet sich Deutschland im europaweiten Vergleich im hinteren Mittelfeld. Norwegen beispielsweise weist eine Quote von mehr als 80 Prozent auf, Dänemark erreicht fast 70 Prozent.

Das große Interesse junger Menschen an verschiedensten Formen der Ersten Hilfe bewies auch der „Schulsanitätsdienst-Tag“ der Johanniter Ende Juni in der Johanniter-Akademie Niedersachsen/Bremen in Hannover: Rund 160 Schülerinnen und Schüler aus ganz Niedersachsen, die bereits Ersthelfer an ihren Schulen sind, tauschten sich hier aus und nahmen unterschiedlichste Angebote und Workshops wahr – nicht selten aus gutem Grund: „Mein Opa hatte einen Herzinfarkt, da habe ich gemerkt, dass es wichtig ist, helfen zu können“, erzählte die elfjährige Ronja aus Cloppenburg. Sie ist deshalb seit der dritten Klasse ihrer Grundschulzeit aktiv. Und so nutzte sie in der Akademie die Erste-Hilfe-Challenge-Station und rettete hier schon mal dem Dummy mit einer Herzdruckmassage das Leben.

Informationen zum Thema „Was tun im Notfall? Diese Schritte sind immer richtig“ unter: acht.johanniter.de/was-tun-im-notfall-diese-schritte-sind-immer-richtig/

Erste-Hilfe-Kursangebote: www.johanniter.de/erstehilfe