Springe/Wennigsen/Barsinghausen/Gehrden/Region.
Nicht mehr benötigte elektrische Zäune, die zum Ende der Weidesaison stromlos auf den Weideflächen verbleiben, sind eine Gefahrenquelle für Wildtiere. Oftmals verendet im Winterhalbjahr eine Reihe von Hirschen, weil sich die Tiere in den Elektrolitzen dieser Weidezäune verfangen. Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) appelliert daher an Weidebesitzer und -pächter, die Zäune nach dem Weideabtrieb im Herbst entweder abzuräumen oder das ganze Jahr über ausreichend unter Strom stehen zu lassen, um Wild abzuhalten.
Das Wild lässt sich von den nicht stromführenden Zäunen nicht abschrecken und versucht, mit seinem Geweih voran über oder unter den Litzen vorbei zu gelangen, um auf den Weideflächen zu äsen. Dabei kann es sich mit seinem Geweih in dem Band verfangen und sich immer enger eindrehen. Bei dem über Stunden und Tage andauernden Versuch sich zu befreien verschlimmert sich das Leiden zunehmend. Werden die Tiere nicht rechtzeitig gefunden und befreit, verenden sie. Zudem kommt es vor, dass Hirsche aus Neugier an der Zaunlitze knabbern und größere Mengen davon aufnehmen. Jäger berichten, dass sich im Magen von Wild manchmal zu einem Knäul verklumpte Elektrolitze findet, die letztendlich auch zum Verhungern der Tiere führen kann.
Ein flexibler Elektrozaun mit Litzen oder Bändern sollte daher nur während der Weidesaison aufgebaut bleiben.
Das ML weist darauf hin, dass die örtlich zuständige Veterinärbehörde beim Auffinden ungeeigneter Elektrozäune sowie bei Vorfällen mit in den Zäunen verfangenem Wild die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens prüft und gegebenenfalls mit einer kostenpflichtigen Auflagenverfügung anordnet, die Litzen zu entfernen.