Region.
Heute in vier Monaten ist Weihnachten. Zeit, sich um das Thema zu kümmern. Geschenke einkaufen und den Weihnachtsmarkt-Besuch planen. Aber Moment mal. Wird es denn unter Corona-Bedingungen einen Weihnachtsmarkt geben? Wir haben mal nachgefragt.
Die SPD-Landtagsfraktion hat kürzlich zum Thema „Weihnachtsmärkte“ die Kommunen und ihre Ordnungsbehörden aufgefordert, bereits jetzt gemeinsam mit den Veranstaltern und Schaustellerverbänden Konzepte für alternative Weihnachtsmärkte unter Corona-Bedingungen zu schaffen. „Die Durchführung von Weihnachtsmärkten sollte keineswegs kategorisch ausgeschlossen werden“, heißt es von der SPD. Vielmehr müsste bereits jetzt mit den komplexen Planungen begonnen werden: „Optimierte Kundenströmungswege, möglicherweise Einlassbegrenzungen, wie man es zuletzt im Einzelhandel erlebt hatte, oder auch dezentralere Weihnachtsmarktlagen auf größeren Arealen könnten einen Beitrag dazu leisten, das Infektionsgeschehen gering zu halten. Ist dies gewährleistet, steht einer Durchführung von ‚alternativen Weihnachtsmärkten‘ meiner Meinung nach nichts im Wege.“
Die Redaktion hat in den Rathäusern nachgefragt. Das sagen die Kommunen:
Barsinghausen: „Wir stehen bezüglich der Planung des diesjährigen Weihnachtsdorfes mit Hendrik Mordfeld, dem Vorsitzenden des Stadtmarketingvereins „Unser Barsinghausen“, in Kontakt. Er hat uns gegenüber signalisiert, dass der Verein ein großes Interesse an dieser Veranstaltung hat. Aufgrund dessen gehen wir davon aus, dass es auch in diesem Jahr ein Weihnachtsdorf auf dem Thie geben wird“, sagt Ordnungsamtsleiterin Julia Manegold. Die Absprachen seien bereits fortgeschritten, zumal die Stadtverwaltung nach Angaben von Bürgermeister Marc Lahmann auch ein gesteigertes Interesse daran habe, dass es auch in diesem Jahr ein Weihnachtsdorf geben wird. „Angesichts dessen, dass sich bis November die Erlass-Lage zu Corona jederzeit ändern kann, ist die Konzeptionierung einer solchen Veranstaltung natürlich schwierig. Gleichwohl werden wir dem Stadtmarketingverein wie allen anderen Veranstaltern bei den Planungen zur Seite stehen“, sagt Marc Lahmann weiter. Ein Ausfall des Weihnachtsdorfes wäre aus seiner Sicht äußerst schade, da dieses in der Adventszeit immer für eine schöne Stimmung in der Innenstadt gesorgt habe. „Ob das Weihnachtsdorf in diesem Jahr wieder seine Pforten öffnet, hängt aber vor allem von der Entwicklung in Sachen Corona ab“, unterstreicht der Verwaltungschef.
Gehrden: Bürgermeister Cord Mittendorf steht bereits in Kontakt mit den Betreibern des letzten Weihnachtsmarktes und hat sich mit diesen darauf verständigt, im November eine Entscheidung über einen möglichen Weihnachtsmarkt im Dezember und den Ablauf zu treffen.
Hemmingen: Das Thema wird im September in Hemmingen erörtert.
Laatzen: In Laatzen wird der Weihnachtsmarkt seit Jahren vom selben Veranstalter ausgerichtet. Dieser hat auch für das Jahr 2020 bereits einen Antrag gestellt, den Weihnachtsmarkt ausrichten zu dürfen. Er hat hierfür ein Konzept erstellt. Unter Einhaltung der während des Weihnachtsmarktes aktuellen Corona-Verordnung mit den entsprechenden Bestimmungen und Beschränkungen steht einer Genehmigung derzeit nichts im Wege.
Pattensen: Die Weihnachtsmärkte in den Stadtteilen werden alle privat organisiert. Bisher ist der Verwaltung nicht bekannt, ob es ein einheitliches Verfahren geben soll oder ob jeder Veranstalter für sich selbst entscheidet, ob und in welcher Form in diesem Jahr ein Markt stattfindet.
Ronnenberg: Die Weihnachtsmärkte im Ronnenberger Stadtgebiet werden alle ehrenamtlich von Vereinen oder der Kirche organisiert, daher kann die Verwaltung nicht sagen, wie derzeit die Planungen sind.
Springe: Die Ausrichtung von Weihnachtsmärkten ist eine Angelegenheit der örtlichen Gemeinschaft, die in der Regel vom Ortsrat selbst oder von örtlichen Akteuren in Abstimmung mit dem Ortsrat erfolgt. Es gäbe teilweise bereits Überlegungen, auch sind Terminierungen erfolgt. Ob und unter welchen Rahmenbedingungen die tatsächlich stattfinden, ist derzeit nicht geklärt. Der Lüderser Adventsmarkt ist inzwischen für dieses Jahr abgesagt worden.
Wennigsen: Der zweitätige Wennigser Weihnachtsmarkt am 2. Advent auf dem Feuerwehrplatz findet definitiv nicht statt. Das haben die Veranstalter inzwischen der Gemeindeverwaltung mitgeteilt. Die Planung des Weihnachtsmarkts sei ohnehin schon jedes Jahr ein großes Projekt, welches von den Ehrenamtlichen kaum zu stemmen sei. Unter den diesjährigen Voraussetzungen sei dies erst recht nicht möglich. Noch keine Absage gibt es vom Adventsmarkt am 1. Adventswochenende in Bredenbeck. Eine endgültige Entscheidung wird erst im Oktober getroffen, die Tendenz gehe aber wohl in diese Richtung, habe das Veranstaltungsteam die Gemeinde wissen lassen.