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„Wir alle haben Kai nicht vergessen und wollen ihn unterstützen“

Von links: Frank Glaubitz, Gesine Ertingshausen und Pflegedienstleiterin Anja Weinert.

Gehrden.

„Wir alle haben Kai nicht vergessen und wollen ihn und seine Wohngruppe in Isernhagen unterstützen“, sagte Frank Glaubitz, Avacon in Gehrden. Ertingshausen arbeitete bis vor dem sein und das Leben seiner Familie verändernden Tag im Jahr 2015 beinahe 30 Jahre als Monteur für Avacon und vormals Hastra. Eine tragische Komplikation während einer Operation 2015 führte dazu, dass Ertingshausen seither im Wachkoma liegt. „Er ist nach wie vor fest in unseren Gedanken, wir suchten bei Avacon nach der Initialzündung, um etwas für Kai und seine Mitbewohner im Betreuten Wohnen in Isernhagen zu bewegen, das ist uns heute offensichtlich mit dem Benefizkonzert gelungen“, resümiert Glaubitz.

Auf die Frage nach Grund und gewählten Zeitpunkt für das Konzert erinnerte er sich, es sei der Verkettung glücklicher Umstände zu verdanken, dass der Shanty-Chor Marinekameradschaft Barsinghausen nach einer Benefiz- Auftrittsmöglichkeit außerhalb der eigenen Stadt gesucht habe. Glaubitz, den eine langjährige Freundschaft zu Helmut Laux vom Shanty-Chor verbindet, schaltete sofort. „Es war naheliegend für unseren ehemaligen Mitarbeiter der Firma Avacon, Kai Ertingshausen, hier in Gehrden, seiner Heimatstadt, aktiv zu werden, da kamen die Shantys genau zum richtigen Zeitpunkt“. Zusammen mit Alfons Schleinschok, Leiter der Calenberger Musikschule arbeitete Glaubitz an dem Vorhaben für den Guten Zweck.

„Es kann jeden von uns treffen, das wurde mir bereits im Rahmen meine Recherche zu unserem Vorhaben schnell klar,“ so Alfons Schleinschock, Leiter der Calenberger Musikschule. Er persönlich habe nie die Gelegenheit gehabt, Kai Ertingshausen kennenzulernen, aber wie bekannt und vor allen Dingen beliebt der Wachkoma Liegende nach wie vor in Gehrden ist, habe ihn schwer beeindruckt. So sei ihm die Auswahl der Musikstücke seines Ensembles sehr erleichtert worden.

„Ich wollte diejenigen, die Kai kannten, die Möglichkeit geben an die gemeinsame Zeit mit ihm zu denken und jenen Zuhörern, denen es nicht vergönnt war, ihn zu treffen, die Chance geben, für jeden Tag, den sie gesund aufwachen, dankbar zu sein,“ sagte Schleinschock.

Elke und Udo Ertingshausen, Eltern des Wachkomapatienten, wurden gemeinsam mit ihrer Tochter Irla zutiefst von der Besucherzahl des Konzertes gerührt. „So viele Freunde unseres Sohnes sind gekommen, Kegler-, Drachenfreunde, Kollegen, ehemalige Klassenkameraden, es ist überwältigend“, so Elke Ertingshausen.

Auch Cord Mittendorf, Bürgermeister der Stadt Gehrden, verbindet ein direkter Bezug zu Ertingshausen, beide gingen gemeinsam in Gehrden zur Schule. „Mich berührt sein Schicksal sehr“, so Mittendorf. Er ermöglichte die Veranstaltung im Gehrdener Festsaal ohne Kosten für die Nutzung erheben zu lassen. So wurde es möglich, auf Eintrittsgelder für das Konzert zu verzichten, um eine möglichst große Besucherzahl anzusprechen. Mit Erfolg, denn die Sitzreihen waren gut gefüllt.

„Wir wollen alle Besucher ermutigen, zu spenden, überlassen es aber jedem selbst ob und wie viel er tatsächlich in die aufgestellten Spendenbüchsen steckt“, sagt Avacon-Kommunalreferent Glaubitz. Als Basis für die spätere Gesamtspende stellt das Unternehmen vorab 1.000 Euro zur Verfügung. Und was geschieht mit dem Spendengeld für Betreutes Wohnen Intensiv Isernhagen, der Einrichtung, in der Ertingshausen lebt?

„Die Pflege und Betreuung unserer Patienten wird von Krankenkassen gut finanziert. Dennoch gibt es Dinge, um unseren Patienten im Alltag noch mehr helfen zu können“, sagte die Pflegedienstleiterin Anja Weinert. „Wir werden das Spendengeld in nützliche Dinge für die zehn Patienten und deren Betreuer in Isernhagen umwandeln. Was wir tatsächlich realisieren können, entscheiden wir, Gesine Ertingshausen, Ehefrau des Wachkomapatienten, und ich gemeinsam“. Auf der stillen Wunschliste stünden Bettfahrräder, elektrische Stehtische, um die Patienten in die Senkrechte zu bringen oder ein deckenfixiertes Liftsystem. Geräte, die die Patienten gemäß dem Motto des Benefizkonzertes „Bewegung ist Leben“ mobilisieren. Die Spendensumme und deren tatsächliche Verwendung werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.