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Weniger Erzieher in den niedersächsischen Kitas

Symbolfoto. Quelle: pixabay.

Hannover. Der Paritätische Niedersachsen schaut besorgt auf die Ergebnisse des neuen Ländermonitorings der Bertelsmann Stiftung zur sinkenden Fachkraft-Quote in Niedersächsischen Kitas. Aus der frisch veröffentlichten Studie geht hervor, dass aufgrund des Fachkräftemangels in Kitas immer mehr Personal eingesetzt wird, das nicht über eine Erzieherausbildung verfügt..

„Nur noch in jedem vierten Kita-Team ist eine hohe Fachkraft-Quote vorhanden. Und dabei ist die zusätzliche Absenkung der Qualifikationsstandards, die in Niedersachsen seit dem 1. August 2024 erlaubt ist, noch gar nicht berücksichtigt. Diese Entwicklung ist auf lange Sicht völlig inakzeptabel und führt mitunter zu hohen Krankenständen beim Personal“, mahnt Kerstin Tack, Vorsitzendes des Paritätischen Niedersachsen.    

Im Paritätischen Niedersachsen sind landesweit rund 310 Einrichtungen – darunter inklusive Kindergärten, Krippen und Horte – organisiert. Viele der in ihnen tätigen Fachkräfte fühlen sich aufgrund der niedrigschwellig qualifizierten Teams zunehmend belastet. Mehr als 80 Prozent spielen mit dem Gedanken, das Berufsfeld zu wechseln.

„Eine hohe Fachkraft-Quote in allen Teams ist darüber hinaus ein wichtiger Faktor für eine kindgerechte, frühkindliche Bildung“, sagt die Vorsitzende. „Eine fundierte pädagogische Ausbildung ist dringend erforderlich, um die anspruchsvollen Aufgaben und Themen, wie Sprachbildung, Kinderschutz und Elterngespräche bewältigen zu können. Jedes Kind muss einen Anspruch auf gut qualifizierte Betreuer*innen haben!“

Der Paritätische fordert nicht erst seit Veröffentlichung der Bertelsmann-Studie die Einführung der erfolgreichen praxisintegrierten Ausbildung zum Erzieher (PiA) als zusätzlichen Ausbildungsweg in Niedersachsen. Das duale Ausbildungsmodell bietet nicht nur Theorie, sondern auch echte Berufspraxis und wird tariflich vergütet. In anderen Bundesländern haben sich dank PiA nicht nur die Ausbildungszahlen erhöht, die bezahlte Ausbildung spricht auch vermehrt Quereinsteiger an. Darüber hinaus bedarf es aus Sicht des Paritätischen Maßnahmen zur Personalbindung, um die Fachkräfte im Berufsfeld zu halten, beispielsweise anhand verbindlicher Standards für die Fachberatung. Eine standardisierte Fachberatung kann die Zusammenarbeit der unterschiedlich zusammengesetzten Teams unterstützen.

„Niedersachsen darf nichts unversucht lassen, um die Situation in den Kitas zu verbessern. Dabei sind die Fachkräfte ein zentraler Aspekt, der mehr in den Blick genommen werden sollte“, so Kerstin Tack abschließend.