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Wegwarte erfreut nicht nur Insekten

Gehrden / Everloh.

Wegen ihrer strahlenden blauen Blütenfarbe ist die Wegwarte auch als „Wegeleuchte" bekannt. Sie „leuchtet“ kräftig seit gut zwei Wochen am Straßenrand zwischen Everloh und Gehrden mit anderen Pflanzen wie geruchlose Kamille und Natternkopf. Der üppige Wuchs zeigt, dass sie sehr gut mit der Trockenheit zurecht kommt. "Die Wegwarte (Cichorium intybus) gehört zur Familie der Korbblütler und ist im niedersächsischen Flachland in der Roten Liste als gefährdet aufgeführt", erläutert die Biologin Gisela Wicke vom NABU Gehrden/Benthe.

Es brummt und summt in den Blüten, denn viele Bienen und Schwebfliegen haben die attraktiven blauen Blüten entdeckt. Im Herbst picken Finkenvögel wie die Stieglitze ihre Samen.

Sie war in 2005 das Gemüse, in 2009 die Blume und in 2020 wird sie die Heilpflanze des Jahres sein. Verwertet werden die Wurzeln als Zichorienkaffee oder „Muckefuck“. Sie ist außerdem eine Verwandte von Endivie und Chicoree und ist vor allem durch ihre Bitterstoffe verdauungs- und appetitanregend. Verwendet werden in der Küche vor allem die jungen Sprosse und die Blüten.

"Die Straßenmeisterei in Ronnenberg weiß die Blütenpracht zwischen Fahrradweg und Fahrbahn im Gehrdener Bereich auch zu schätzen", berichtet Wicke erfreut. Es wird versucht, durch eine spätere Mahd die Blütenvielfalt solange es möglich ist zu erhalten. Der Vorteil ist, dass es von der Natur eine kostenlose Förderung der Insektenvielfalt ist. Es brauchen keine Blühstreifen am Straßenrand eingesät werden. Nach der Mahd für die Erhaltung der Verkehrssicherheit wird es eine Nachblüte geben, die bis in den November gehen kann.