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Viele blicken hinter die Kulissen

Besucher in der Bühnentechnik.

Barsinghausen.

"Nebelmaschine an" tönt es alle paar Minuten aus dem Off oben im Technikraum der Deister Freilicht Bühne. Da stehen die Besucher dicht gedrängt und lassen sich erklären, wo Ton und Beleuchtung herkommen. 150 bis 200 Theaterinteressierte haben vormittags beim Tag der Freilichtbühnen vorbeigeschaut, so die grobe Schätzung.

Maximilian Engelhardt ist erst 16, aber er weiß ganz genau, wie das Licht über die Mischpulte bedient werden muss. Es ist bereits seine zweite Saison bei der Deister Freilichtbühne, sein Freund Lukas hat ihn am Hannah Arendt Gymnasium Barsinghausen (HAG) darauf angesprochen. " Bei der Aufführung sind wir drei an den Pulten, zwei an den Verfolgerscheinwerfern und wenn es gut geht, auch noch einer, der den Ablauf auf dem Tablet verfolgt", erklärt der Jugendliche den Besuchern. "Es macht Spaß, besonders die Vorstellung zu fahren. Es ist aufregend: wenn man einen Fehler beim Ton macht, hören das die Zuschauer."

Zwischenzeitlich erledigt  Axel Pirags in der Werkstatt den letzten Kleinkram für die nächsten Premieren. Das Bühnenbild fertigt er zusammen mit anderen Freiwilligen in der Regel zwischen November und April an. Er macht das seit 2013 nebenbei, seit 2008 steht er auf der Bühne.

Zu den Urgesteinen zählt Otto Böse und zeigt auf den schwarz ummantelten Tisch, den er vor Urzeiten extra für seine Frau im Kostümfundus besorgt hat. Seit 1952 ist er mit dabei, von 2002 bis 2017 hat er den Fundus geleitet " Jetzt bin ich im Ruhestand." Besonders stolz ist Böse auf das  Eliza-Kostüm aus May Fair Lady, das er aus einem Brautkleid geschneidert hat. Seine Nachfolgerin im Fundus ist Heike Karrasch. Sie erklärt Besuchern, wie sie aus den Skizzen der Regisseurin Kostüme macht. "Für "Kleider machen Leute" habe ich alle weißen Blusen in den Sozialkaufhäusern in Barsinghausen, Wennigsen und Hannover aufgekauft," erzählt sie. Und dass sie 67 Kostüme schneidern mussten.

Das schöne Wetter hat viele Besucher angelockt. Kaum haben sie das Areal verlassen, beginnt die Vorbereitung der Nachmittagsvorstellung. Wolf-Dietrichl Lübeck schiebt den Wagen mit den Pilzen auf die Bühne. Der ein oder andere macht sich Sorgen wegen der Hitze: "Es gibt ja jetzt im Juni keinen Schatten".