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Verdienstmedaille für Sabine Hartmann

(von links) erster stellvertretender Bürgermeister Gehrden Henning Harter, Sabine Hartmann, stellvertretende Regionspräsidentin Michaela Michalowitz

Region.

Der Bundespräsident hat Sabine Hartmann in Anerkennung ihrer  besonderen Verdienste um das Allgemeinwohl die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Hartmann engagiert sich seit mehr als 20 Jahren im kulturellen und sozialen Bereich.

1997 war Hartmann an der Gründung der Bürgerstiftung Hannover beteiligt und ist bis heute Mitglied des Stiftungsrates. Die Bürgerstiftung initiiert und unterstützt gemeinnützige kulturelle und soziale Projekte. Dabei wird besonderen Wert auf Jugend-, Senioren- und Integrationsarbeit sowie die Hilfe von Bedürftigen gelegt. Ãœber zehn Jahre hat sie im Projektausschuss aktiv mitgewirkt und dabei die Projekt- und Förderarbeit der Bürgerstiftung mitgeprägt. Im selben Jahr der Gründung der Bürgerstiftung Hannover initiierte Hartmann das bis heute jährlich stattfindende „Inklusive Theater-Festival-Klatschmohn". Dort haben Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung die Möglichkeit, ihre musisch-kreativen Fähigkeiten zu erproben und einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. In unterschiedlichen Theaterformen wie Tanz-, Zirkus- und Musiktheater, Schattenspielen und Schwarzlichttheater sind  die von den Theatergruppen  intensiv geprobten Theaterszenen  alljährlich auf der Bühne des Kulturzentrums Pavillon zu erleben. Eine Zeltstadt dient seit vielen Jahren als zusätzliche Begegnungsstätte. Zur Umsetzung des Projektes hat Hartmann das Theaterpädagogische Zentrum der Landeshauptstadt Hannover und den Fachbereich Sonderpädagogik der Leibniz-Universität Hannover, sowie später auch die BBS Heilerziehungspflege als Kooperationspartner gewinnen können. Viele Jahre lang hat Hartmann die Leitung des Projektes ehrenamtlich wahrgenommen. Auch heute noch unterstützt sie die Vorbereitung und Durchführung des Theaterfestivals.

Im Jahr 2000 gründete Hartmann die Initiative Freunde und Förderer des Projekttheaters Klatschmohn Hannover zur finanziellen Hilfestellung des Theaterfestivals. Bis vor kurzem übte sie das Amt der Ersten Vorsitzenden aus. Die Gründung der privaten Klatschmohn-Stiftung, heute Ha-Moll-Stiftung, erfolgte 2005 ebenfalls auf die Initiative Hartmanns hin. Die Stiftung verfolgt das Ziel, das Projekttheater Klatschmohn und das jüngere Projekt MUSIKPATENSCHAFTEN-MUPA sowie andere Kinder- und Jugendprojekte zu unterstützen.

Das Förderprojekt „MUSIPATENSCHAFTEN-MUPA“ hatte Hartmann bereits 2009 unter dem Dach der Bürgerstiftung Hannover ins Leben gerufen. Seitdem nimmt sie die Projektleitung wahr. Ein zwölfköpfiges, ebenso wie sie ehrenamtlich arbeitendes Team unterstützt sie tatkräftig. MUPA bietet jungen Menschen aus sozial benachteiligten Bevölkerungskreisen in Hannover und der Region die Möglichkeit, ein Musikinstrument zu erlernen. Im Förderpaket sind enthalten das Ausleihen eines Instruments, die Suche nach einer passenden Lehrkraft, finanzielle Unterstützung und Begleitung. Bis heute konnten gut 320 Kinder und Jugendliche gefördert werden und einen qualifizierten Musikunterricht erhalten. Das Angebot gemeinsamen Musizierens im MUPA-Orchester rundet das Angebot ab. Zu unterschiedlichen Anlässen sowie bei öffentlichen Veranstaltungen erfreut das Ensemble mit seinen musikalischen Beiträgen. Um das Projekt zu stärken und bekannt zu machen, organisierte Hartmann mehrfach Benefizaktionen. 2014 veranstaltete sie, zusammen mit dem MUPA-Team, die große Instrumenten-Auktion „Schlummernde Instrumente“. Es konnten beachtliche finanzielle Mittel eingeworben werden. 2016 gab es eine große, MUPA unterstützende Benefizveranstaltung auf dem Rittergut Eckerde.

2015 hat Hartmann das Projekt MUSIKPATENSCHAFTEN für Flüchtlinge erweitert. Sie initiierte MUPA.FF und übernahm die Weiterentwicklung. Durch das gemeinsame Musizieren von Flüchtlingen und einheimischen Musikern sollen persönliche Kontakte aufgebaut, kulturelle wie sprachliche Barrieren abgebaut und die Integration der Geflüchteten in die Gesellschaft gefördert werden. Gewünschter Kooperationspartner ist die Hochschule für Musik und Theater Hannover. Hartmann selbst musiziert seit 1992 im von ihr gegründeten Kammerorchester Sinfonietta Nuova Hannover. Viele Jahre war sie dort, wie vormals auch im Gehrdener Kammerorchester, als Konzertmeisterin tätig. Die Kammerorchester veranstalten regelmäßig Konzerte und tragen zum kulturellen Leben in Hannover und der Region bei.

Ãœber dieses musikalische Engagement hinaus ist Hartmann Mitglied des Kulturkreises Kloster Wennigsen e. V. Im Jahr 2010 ist ihr das Amt der Vorsitzenden übertragen worden, das sie bis heute innehat. Der Kulturkreis hat sich zur Aufgabe gemacht, das kulturelle Leben in Wennigsen und Umgebung zu fördern und zu pflegen. Vor allem jungen, aufstrebenden, schon preisgekrönten Künstlerinnen und Künstlern bietet der Kulturkreis mit dem Angebot eines Konzertauftritts im Klostersaal des Klosters Wennigsen eine Chance, außerhalb der großen Musikzentren mit ihrem Können ein Publikum zu begeistern. Mit Kinderkonzerten öffnet sich die Konzertreihe  der jungen Generation und macht neugierig auf einen Besuch im Klostersaal. Finanzielle Unterstützung bekommt der Kulturkreis durch die Klosterkammer Hannover.

Durch ihren langjährigen Einsatz für die Förderung von Musik und auch Theater  in sozial eher am Rand stehenden Kreisen hat Hartmann einen wichtigen Beitrag für die Kultur in und um Hannover geleistet. Die über Jahrzehnte geleistete ehrenamtliche Arbeit findet mit der Verleihung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland die ihr gebührende Würdigung und Anerkennung.