Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Umfrage zur Pflege macht Menschen große Sorgen

Symbolbild. Quelle:Pixabay.

Hannover. Eine Umfrage des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Niedersachsen zeigt: Vielen Befragten macht das Thema Pflege Angst. Egal, ob es um die Kosten, die finanzielle Vorsorge oder das Engagement der Politik geht – insgesamt sorgen sich die Menschen. Der SoVD sieht mit den Ergebnissen seine Einschätzungen bestätigt und fordert ein schnelles Handeln der Landes- und Bundesregierung..

Rund 1.400 Befragte antworten zu Kosten, Vorsorge und Engagement der Politik
Fast drei Viertel der Befragten sagen in der SoVD-Erhebung, dass sie Angst vor den finanziellen Lasten haben, wenn sie später einmal pflegebedürftig werden. „Das ist auch kein Wunder. Pflegebedürftige müssen schon jetzt für einen Pflegeheimplatz in Niedersachsen etwa 2.300 Euro im Monat dazu bezahlen. Gleichzeitig liegt die durchschnittliche Rente bei 1.200 Euro. Die meisten haben keine Ahnung, wie sie diese Lücke schließen sollen“, erläutert Dirk Kortylak, Vorstand des SoVD in Niedersachsen. Hier gebe es zwei Stellschrauben, an denen die Politik jetzt drehen müsse: „Das Land muss wieder die Investitionskosten übernehmen. Das bringt Pflegeheimbewohner*innen eine Ersparnis von etwa 500 Euro im Monat.“ Von der Bundesregierung fordert er, endlich für Renten zu sorgen, von denen man im Alter gut leben kann.
Hinzu kommt, dass 67 Prozent der Befragten – vor allem Frauen – angeben, sich private Vorsorge im Bereich Pflege finanziell nicht leisten zu können. „Das führt dazu, dass Pflege zu einem Thema wird, vor dem viele Angst haben. Um das zu ändern, muss die Politik nicht nur kleine Maßnahmenpakete schnüren, sondern das marode Pflegesystem im Ganzen anpacken“, so Kortylak. Es brauche sowohl eine Bürgerversicherung, in die alle einzahlen, als auch eine Pflegeversicherung, die alle Kosten übernimmt und nicht nur einen Teil. Auch die Umfrage-Teilnehmenden stellen der Politik ein schlechtes Zeugnis aus: 93 Prozent finden, dass zu wenig für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen getan wird.
Der SoVD hat die nicht-repräsentative Befragung im Rahmen seiner Kampagne „Für mehr Miteinander“ an zahlreichen Standorten in Niedersachsen – darunter Hannover, Diepholz, Göttingen, Hameln und Rotenburg/Wümme durchgeführt. Insgesamt haben fast 1.400 Menschen daran teilgenommen.