Everloh. Die jährliche zweitägige Städtereise der Mitglieder des Tennisclubs Everloh führte dieses Jahr in das Ruhrgebiet. Als Ziel wurde die Stadt Duisburg ausgesucht. .
Duisburg galt und gilt vielleicht heute noch als eine typische Ruhrpottstadt, die nicht unbedingt privat als Wochenendziel auf dem Kalender steht. Duisburg hat sich allerdings in den letzten Jahren nicht nur touristisch sehr positiv und einladend entwickelt.
Am Samstag, 24.09.2022, trafen sich 24 Mitglieder des TCE am Bahnhof in Weetzen, um mit der S Bahn zum HBF Hannover zu gelangen. Pünktlich begann die Fahrt ab Hannover mit dem ICE ohne Umstieg nach Duisburg. Die Übernachtung war im direkt am HBF gelegenen Intercity-Hotel gebucht.
Nach dem Einchecken startete das Programm mit einer Stadtführung in zwei Gruppen, vorbei an vielen Zeitzeugen der industriellen Geschichte und Entwicklung. Mit seinen Zechen und Hochöfen wurde das Ruhrgebiet nach der industriellen Revolution zum Puls der deutschen Industrie. Als Zeugen einer vergangenen Ära sind Denkmäler der Montanindustrie auch in Duisburg sichtbar. Diese Industriekultur begeisterte. Nach circa zwei Stunden interessanter Erkundungen schloß sich eine Hafenrundfahrt an, die auch eine Stück Rhein umfasste.
In Duisburg befindet sich der größte Binnenhafen der Welt. Am und um den Hafen befinden sich circa 300 Transport-und Logistikunternehmen mit rund 47.000 Mitarbeitern. Sie gilt als die größte Container-Drehscheibe im Binnenland. 124 Millionen Tonnen Güter werden jährlich umgeschlagen. Die Erklärungen während der zweistündigen Rundfahrt waren sehr informativ und erstaunten die Teilnehmer über Tatsachen, die so nicht bekannt waren.
Nach der Rundfahrt führte der Weg die Teilnehmer in das Webster-Brauhaus mit eigener Brauerei und rustikalem Essen. Zu Beginn eines entspannten Abends war ein Bierseminar gebucht, in dem der Braumeister sehr kurzweilig und höchst informativ die Entstehung des Bieres, des Reinheitsgebotes und natürlich der eigenen Biersorten erklärte. Damit war die Vorbereitung für die Auswahl der Getränke (unter anderem vier Biersorten) zu den vorbestellten Menüs gegeben. Ein entspannter und geselliger Abend beendete den ersten Tag.
Nach einem ausgiebigen Frühstück begaben sich die Teilnehmer mit dem örtlichen ÖPNV zum Landschaftspark Nord, einem ehemaligen industriellen Zentrum mit Hütte, Gießerei und ähnlichen Werkstätten, die größtenteils erhalten zu besichtigen sind. Nirgends ist die Geschichte des Ruhrgebiets so präsent wie im Landschaftspark Nord. Auch hier war eine Führung in zwei Gruppen gebucht. Die Erkundungstour begann und die Teilnehmer wurden ständig überwältigt von den Bauwerken, der angepassten touristischen bzw den freizeitgerechten baulichen Ergänzungen mit zum Beispiel Klettergarten, Hochseilparcours, Tauch-Gasometer und weiteren Highlights, sowie den professionellen Erklärungen der Fremdenführer. Industriegeschichte endet nicht, sie entwickelt sich weiter. Im Landschaftspark ist dies sichtbar am spektakulären Zusammenwirken von Kunst, Natur und Kultur.
Das Erlebte war dann intensiver Gesprächsinhalt auf dem Weg zurück zum Hbf Duisburg, um anschließend mit leichten bahntypischen Problemen wieder das Ziel Weetzen etwas verspätet zu erreichen.
Fazit: Eine für alle Mitglieder hoch interessante Fahrt in eine Stadt, die bisher nur namentlich bekannt war und die nahezu alle Teilnehmer privat nicht aufgesucht hätten. Das könnte sich jetzt aber ändern.