Barsinghausen / Gehrden.
Bei einer Vorstandssitzung der Arbeiterwohlfahrt Barsinghausen (AWO) vor fünfzehn Jahren wurde auf Initiative von Lonny Vosshenirch die Gründung einer Tafel angeregt. „Die Männer im AWO-Vorstand waren zuerst sehr skeptisch und sahen große Finanzierungsprobleme. Aber wir ließen uns nicht entmutigen und mit drei Frauen ergriffen wir die Initiative“, erinnert sich Christa Ufer vom Team der AWO-Tafel Barsinghausen. Nach einem Aufruf in der Zeitung kamen bereits sechzehn Frauen zum ersten Treffen.
Mit einem großartigen ehrenamtlichen Engagement wurde vor fünfzehn Jahren die AWO-Tafel in Barsinghausen gegründet. Daraus ist eine Erfolgsgeschichte geworden, die aber nur mit einem großen persönlichen Einsatz vieler Helferinnen und Helfer in zahlreichen ehrenamtlichen Arbeitsstunden fortgeschrieben werden konnte. „Zuerst wurden Kühlschränke, Tische und Regale gespendet und die Tafel konnte ihre Arbeit aufnehmen“, so Christa Ufer. In der Anfangszeit wurden 80 bis 100 Personen mit Lebensmitteln versorgt. Die Beschaffung und die Ausgabe der Lebensmittel wurden mit den Jahren immer professioneller. Heute arbeiten über 60 Helferinnen und Helfer in der AWO-Tafel Barsinghausen mit. Sie erreichen rund 330 Bedarfsgemeinschaften mit etwas über 1.000 Personen, darunter auch Familien mit vier bis acht Kindern.
Im Jahr 2011 richtete die AWO-Tafel Barsinghausen einen zweite Ausgabestelle in Gehrden ein. Hier sind rund 30 Helfer ehrenamtlich tätig. Sie versorgen derzeit 228 Bedarfsgemeinschaften mit 531 Personen in Gehrden, Wennigsen und Ronnenberg, darunter 151 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Im Jahr 2015 gab es eine deutliche Zunahme der Tafelkunden mit Beginn der Flüchtlingswelle. Dies stellte die Helfer vor neue Herausforderungen. Sprachschwierigkeiten und Verständigungsprobleme mit den Flüchtlingen machten die Arbeit in den Tafelläden deutlich schwieriger und zeitaufwändiger. Hinzukam eine Ergänzung des Lebensmittelangebotes um Produkte, die den Flüchtlingsfamilien aus ihren Herkunftsländern eher vertraut waren.
Die Tafelläden und ihr sozialer Auftrag, bedürftige Menschen mit Lebensmitteln als Ergänzung zum täglichen Bedarf zu versorgen, sind mittlerweile in der Gesellschaft angekommen. „Wir werden von vielen Supermärkten und Bäckereien regelmäßig mit Lebensmittelspenden unterstützt. Auch bei besonderen Aktionen wie „Ein Teil mehr“ gibt es eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung und man kennt uns“, beschreibt Elisabeth Bekiersch als Leiterin der Gehrdener Außenstelle die Arbeit bei der Tafel. Zum fünfzehnjährigen Jubiläum trafen sich die Tafelhelferinnen und Tafelhelfer zu einem geselligen Sommerfest am Gemeindehaus Arche an der Heilig-Kreuz-Kirche in Kirchdorf.