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So bienenfreundlich ist die Gutsgemeinschaft Lenthe

Freuen sich über den Starkt der Aktion "Bienenfreundlicher Landwirt 2019": (von links) Imker Ingolf Marx, Ulrich Löhr vom Landvolk Niedersachsen, Landwirt Jakob von Richthofen und Landwirt Arnd von Hugo.

Lenthe / Region.

"Bienenfreundlicher Landwirt 2019" - So nennt sich das neue Projekt der Initiative "Echt grün - Eure Landwirte". Im Rahmen des bundesweiten Aktionstages "Blühstreifen" des Deutschen Bauernverbandes (SBV) feiert die Initiative heute die im April gestartete Aktion.

Unter dem Motto "Wir schnacken nicht, wir packen an" startet die von elf regionalen, niedersächsischen Landvolkverbänden getragene Initiative die Aktion "Bienenfreundlicher Landwirt". In Abstimmung mit dem Institut für Bienenkunde Celle wurde ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, der dem Schutz der Wildbienen und anderer Insekten dient. Nur wer entsprechende Maßnahmen in den Kategorien Hofstelle, Ackerflächen und Grünland auf seinem Betrieb erfüllt, darf das Siegel "Bienenfreundlicher Landwirt" verwenden.

Dieses Siegel ging heute an die Gutsgemeinschaft Lenthe. Landwirt Jakob von Richthofen freut sich, das Siegel entgegennehmen zu dürfen. "Wir bewirtschaften unseren Betrieb mit einem geschärften Blick für die Natur und setzen zahlreiche Maßnahmen um, getreu dem Motto 'Wir leben mit und von der Natur'", so der Landwirt.

Die Familie von Richthofen hat bereits mehrere Anlagen von Blühstreifen und Flächen auf den Hofstellen und an der am Ortsrand gelegenen Biogasanlage angelegt. Dazu kommt eine Kooperation mit dem ortsansässigen Imker Ingolf Marx und weitere Blühstreifen, -fenster und -inseln auf kommunalen Flächen. "Wir pflegen außerdem eine kommunale Streuobstwiese, haben ein eigenes Insektenhotel installiert, pflanzen immer wieder Einzelbäume und Büsche an den Wegen im Feld, die wir auch unterhalten und vieles mehr." Doch was ist die Motivation hinter diesem Engagement? "Wir haben Freude an der Natur und am Erhalt von Lebensraum und den Arten. Viele Dinge sind einfach und schnell umsetzbar. Dass wir etwas bewirken, zeigt uns auch das Interesse aus der Bevölkerung: Viele wollen auch etwas im eigenen Garten für die Bienen tun."

"Insekten sind unverzichtbar für unsere tägliche Arbeit und für unser Leben. Das Thema Insektensterben lässt keinen Landwirt kalt. Deswegen wollen wir etwas Praktisches tun - etwas, das hilft, und zwar den Insekten", betonte Ulrich Löhr vom Niedersächsischen Landvolk. Denn auch die Landwirte tragen zum Artensterben bei, ebenso wie Schottergärten, die Verbauung von Flächen, der Lichtsmog und die Windkraft. "Es ist ein multifaktorielles Problem, dass es gilt, anzugehen." Anders sehe es laut Löhrs unter der Erde aus: Dort habe sich das Insektenleben deutlich verbessert. "Aktuell gibt es in Deutschland 22.000 Rand- und Blühstreifen, die zusammen eine Größe von 33.000 Fußballfeldern haben. Und auch wir aus der Landwirtschaft wollen jetzt ein Teil der Lösung sein, kein Teil des Problems."

Aktuell beteiligen sich mehr als 200 Betriebe an der Aktion "Bienenfreundlicher Landwirt". Alle Landwirte tun das freiwillig. Die Initiative "Echt grün - Eure Landwirte" plant, die Aktion zum Schutz der Wildbienen und anderer Insekten in den kommenden Jahren zu wiederholen. Die bereits 2015 von drei Kreislandvolkverbänden gestartete Initiative hat das Ziel, für ein neues, gesellschaftliches Verständnis von moderner und tierfreundlicher Landwirtschaft in der Gesellschaft zu werben, das Image und Ansehen der Landwirtschaft zu verbessern und einen konstruktiven Dialog zu fördern. Weitere Informationen gibt es unter www.eure-landwirte.de.