Gehrden. Seit Anfang Mai sind sie wieder zurück- unsere Sommervögel - die Schwalben. Sie haben eine weite gefährliche Reise aus dem südlichen Afrika von ca. 12.000 Kilometern hinter sich und sind nun fleißig dabei, sich für ihre neue Brutsaison einzurichten. Kerstin Cucureddu vom Nabu Gehrden/Benthe berichtet, dass einige schon ein Plätzchen gefunden haben. Meistens wird das gleiche Nest wie im Vorjahr genutzt, andere sind noch auf der Suche nach einem Hausgiebel oder einer Traufe. Mehlschwalben brüten ausschließlich an Gebäuden, sie sind Kulturfolger..
Ihre Bestände sind in den letzten Jahren dramatisch zurückgegangen, teilweise um 70 Prozent. Mittlerweile stehen sie auf der Roten Liste bedrohter Brutvogelarten. Die Gründe dafür sind vielfältig: sie ernähren sich ausschließlich von Fluginsekten, deren Bestände ebenfalls gesunken sind, Einsatz von Pestiziden, illegales Abschlagen ihrer Nester, versiegelte Flächen, führen dazu, dass sie kein Baumaterial für ihre Nester finden. Daher stehen die Mehlschwalben und ihre Nester unter besonderem Naturschutz.
In Gehrden hat Cuccureddu beobachtet, dass es noch einen relativ guten Mehlschwalbenbestand gibt, den es zu schützen gilt. Vorzugsweise in Neubaugebieten, mit den noch offenen Böden am Feldrand, suchen sie nach einem geeigneten Plätzchen am Hausgiebel. Hausbesitzer sollten sie am Haus dulden und fördern. Im übrigen fangen sie alle lästigen Mücken und Fliegen weg. Nach einer oder zwei hoffentlich erfolgreichen Brut, mit auch für Kinder niedlich anzusehenden Schwalbenjungen, verlassen die Schwalben spätestens Ende September wieder ihr Nest und treten ihren langen Zug nach Südafrika an.
Der Nabu Gehrden/Benthe zeichnet regelmäßig im Rathaus Gehrden schwalbenfreundliche Häuser mit der Plakette und Urkunde „Schwalben willkommen“ aus.
Bei Fragen oder Interesse an Kunstnestern können sich Interessierte bei Kerstin Cuccureddu, Telefon: 0163-2326354 oder per mail unter bossekerstin(at)t-online.de melden.