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Schüler übergeben Spende für BeLu-Ugandahilfe

Gehrden.

Den Schülern des Matthias-Claudius-Gymnasiums gelang es durch eine Vorleseaktion, Waffelbacken und eine Kollekte der fünften und sechsten Klassen beim Weihnachtsgottesdienst in der Margarethenkirche Gehrden, eine Spendensumme von 500 Euro zu sammeln. Diese konnte im Januar bei der Pilot-Religions-Exkursion der Jahrgänge 11 und 12 "Tage im Kloster“ im emsländischen Ahmsen an den Gründer des Vereins Bernhard Rickermann ausgehändigt werden. Rickermann war sichtlich gerührt und dankte den anwesenden Schülern stellvertretend für alle Spender.

Zunächst zeigte Rickermann auf, wie es zur Gründung der BeLu-Ugandahilfe vor etwa zehn Jahren kam. „Schon als Jugendlicher hat mich die Entwicklungshilfe sehr interessiert“, sagte der heute 70-Jährige vor den Schülern. Durch die Einberufung zur Bundeswehr und das Kennenlernen seiner damaligen Freundin habe er das Interesse aber nicht weiter verfolgt. Schon mit 23 Jahren absolvierte Rickermann erfolgreich die Ausbildung zum Maschinenbaumeister. Danach nahm ein erfolgreiches Berufs- und Familienleben seinen Lauf. Doch mit dem plötzlichen Tod seiner damals 49-Jährigen Frau kam es zu einer Wende in seinem Leben, sagte Rickermann. Er rutschte in die Alkoholabhängigkeit ab. Drei Jahre später machte er erfolgreich eine Therapie und sortierte sein Leben neu. Im Jahr 2009 reiste Rickermann zum ersten Mal nach Uganda. Als Tourist sah er auf dieser Reise jedoch nur „schöne Ecken des Landes“ und alles schien gut zu sein. Bei einer zweiten Reise – etwa sechs Wochen später – habe er dann „sehr viel Elend“ gesehen, führte Rickermann weiter aus.

Zielorte Kabango und Kako

Im Jahr 2010 rief Bernd Rickermann zusammen mit Ludwig Wilkens aus Lorup die BeLu-Ugandahilfe ins Leben. Seitdem hat sich eine immer größer werdende Schar an Helfern und Unterstützern um die beiden Emsländer gebildet, um in Uganda die Lebensbedingungen zu verbessern. Der Verein setzt dabei besonders auf die langjährigen Kontakte zu den Menschen in den Orten Kabango und Kako. Durch Unterstützung zur Selbsthilfe sollen die Lebensbedingungen vor Ort nachhaltig verbessert werden, beschreibt Rickermann die Arbeit der BeLu-Ugandahilfe. Das jüngste Projekt war der Neubau eines Kindergartens, berichtete Rickermann, der besonders von benachteiligten Kindern besucht wird. Gerade die Förderung benachteiligter Kinder, stehe im Vordergrund der Ugandahilfe, machte Rickermann deutlich. Auch nahm Rickermann Stellung zur aktuellen Flüchtlingspolitik. "Laut Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BaMF) stand die Gesamtzahl der Erstanträge auf Asyl Ende 2016 bei knapp über 720.000 Menschen. Das sei weniger als ein Prozent der deutschen Bevölkerung. In Uganda lebten nur halb so viele Menschen wie in Deutschland", sagte Rickermann. Das afrikanische Land beherberge dennoch über 1,3 Millionen Flüchtlinge. Allein eine Million davon kommen aus dem Südsudan. Von einer Obergrenze habe noch niemand geredet. Oft werde der Eindruck erweckt, dass alle Flüchtlinge nach Europa wollen. Dabei bleiben 80 Prozent der Flüchtlinge in ihren oft selbst chronisch armen Heimatregionen, wo sie sich vielleicht nicht ganz so fremd vorkommen, sagte Bernd Rickermann. „Deutschland müsste sich angesichts der zurückliegenden Flüchtlingsdebatte schämen“, meinte Rickermann. Niemand habe in Deutschland durch die Aufnahme der Flüchtlinge einen Euro weniger in der Tasche. 

Die Oberstufenschüler waren beeindruckt von den Ausführungen Rickermanns und äußerten sogar Interesse in Uganda ein Freiwilliges Soziales Jahr zu absolvieren.