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Rote oder graue Dächer: Örtliche Bauvorschrift wird überarbeitet

Dächer in hellrot, braun oder anthrazit: Die örtliche Bauvorschrift wird überarbeitet.

Gehrden.

Seit vielen Jahren gibt es eine örtliche Bauvorschrift für das Gebiet des ehemaligen Bebauungsplanes Nr. 6 in Alt-Gehrden. Das Gebiet umfasst die Wohnbebauung zwischen Große Bergstraße im Norden, Teichstraße im Osten und Brauereiweg im Süden bis zur Waldgrenze. In der Bauvorschrift werden die Farbgebung für Dächer, einzuhaltende Höhen, Dachneigungen und weitere Gestaltungsfragen zu den Grundstücken festgelegt.
In der letzten Zeit hat es eine steigende Zahl von Anträgen auf Befreiung von den Festsetzungen der örtlichen Bauvorschrift gegeben. Dies nimmt die Stadt Gehrden nun zum Anlass, die Festsetzung der Bauvorschrift generell zu überprüfen. Bislang galt für die Dachform ein Steildach mit roten bis rotbraunen Dachziegeln. Diese Palette mit überwiegend roten Farbgebungen soll von Anthrazit bis Schiefergrau erweitert werden. Eine Luftbildaufnahme zeigt bereits, dass rund fünfzig Prozent der Dachflächen mit grauen Dachziegeln gestaltet wurden. Die Farbpalette soll schon allein auf Grund des Bestandes von Rot- bis Grautönen ausgeweitet werden.
Außerdem müssen Festsetzungen über die Eindeckung mit Zinkdächern und Gründächern mit Bepflanzung getroffen werden. Derzeit liegt ein Antrag auf ein Zinkblechdach zur Stellungnahme im Rathaus vor. Ein Zinkblechdach nimmt mit der Zeit unter den Witterungseinflüssen eine graue Farbgebung an und wäre vertretbar. Sehr skeptisch sehen die Mitglieder des Ausschusses für Bau- und Städteplanung aber einen Antrag für ein Holzdach mit Schindeln, das sich nicht unbedingt in die Nachbarbebauung einfügt.

Klaus Dörffer (CDU) forderte mehr Mut bei der Umsetzung von vertretbaren Architektenlösungen. Patrick Ziemke (Grüne) befürwortete auf jeden Fall die Zulässigkeit von Gründächern mit geeigneter Bepflanzung. Henning Harter (SPD) sprach sich dafür aus, die Palette der Farbgebung für die Dächer zu erweitern. Auf jeden Fall sollen aber ortsuntypische Reetdächer oder bunte Dächer verhindert werden. Heinrich Springhorn (AfD) fragte nach, ob eine Regelung für Solaranlagen mit ihren dunklen Modulen auf roten Dächern in die Gestaltungsvorschrift aufgenommen werden müsse. Der Ausschuss für Bau- und Städteplanung stimmte einstimmig für eine grundlegende Überarbeitung der örtlichen Bauvorschrift.