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Ronnenberg gedenkt den Opfern des Holocaust

Ronnenberg. Die Stadt Ronnenberg und der Förderverein Erinnerungsarbeit Ronnenberg (FER) haben am heutigen 27. Januar zum Gedenken an die Opfer des Holocaust eingeladen. Der 27. Januar ist der „Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“. Neben Bürgermeister Marlo Kratzke und Peter Hertel vom FER waren auch Vertreter der Stadt, der Vereine und einige Bürger am Mahnmal „Am Weinberg“ versammelt. .

Rund 30 Gäste kamen zum Mahnmal der Stadt Ronnenberg für die jüdischen Opfer des Naziterrors „Am Weinberg“ in Ronnenberg. Der Internationale Gedenktag für die Holocaust Opfer wurde im Jahr 2005 von den Vereinten Nationen zum Gedenken an den Holocaust und den 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau eingeführt. In Deutschland ist er Nationaler Gedenktag.

Peter Hertel gedachte in seiner Rede an die 13 ermordeten jüdischen Menschen, die in Ronnenberg lebten. Er zeichnete ihre Lebensgeschichte nach, ihr Wirken in der Ronnenberger Gesellschaft, die mit der Ermordung durch die Nazis endete. „Dieser Völkermord an sechs Millionen Menschen war ein unvergleichliches faschistisches Verbrechen“, so Hertel.

Auch Bürgermeister Marlo Kratzke sprach einige Worte, bevor es zur Kranzniederlegung kam: „Am heutigen Tag gedenkt die Welt der sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocaust, der Roma und Sinti, der Homosexuellen und Menschen anderer Religionen und Nationalitäten, der politisch anders Denkenden und der Behinderten, die in den nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet wurden.“ Die Befreiung von Auschwitz durch die sowjetischen Truppen vor 77 Jahren war ein Zeichen für alle gequälten, unterdrückten und verfolgten Menschen, denn es kündigte sich das Ende einer zwölfjährigen Gewaltherrschaft an, die mit der Kapitulation Deutschlands ihr tatsächliches Ende fand, so der Bürgermeister weiter.

Seit mehr als 30 Jahren organisiert die Stadt Veranstaltungen zum Thema Erinnerungskultur. Die Verlegung der Stolpersteine 2005 und 2019 zum Gedenken an ehemalige jüdische Mitbürger im Stadtteil Ronnenberg sollen die Erinnerung um die Gräueltaten damaliger Zeit nicht vergessen lassen.

„Diese Veranstaltungen sind umso wichtiger, wenn wir heute sehen, dass rechtsextremistische Gruppierungen Verschwörungstheorien und Fakenews verbreiten. Dieses geschieht subtil durch Infiltrierung bei vermeintlich harmlosen Protestaktionen wie den sogenannten Spaziergängen“, gab Kratzke zu bedenken, „Um ein Zeichen gegen rechts zu setzen, haben wir uns vor zwei Wochen unter dem Motto „Ronnenberg zeigt Haltung“ zu einer Kundgebung am ehemaligen Betsaal in der Velster Straße versammelt. Es gab eine große Allianz der Ratsparteien wie der SPD, CDU, Grünen, FDP und Linken, die zu dieser Veranstaltung aufgerufen haben. An der großen Teilnehmerzahl konnten wir sehen, dass viele Menschen unsere Sorgen und Ängste teilen.“

Der Verwaltungschef zeigte sich optimistisch, dass auch künftig gemeinsam ein klares Zeichen für Solidarität, Respekt, Toleranz und Achtsamkeit gegen Demokratiefeindlichkeit, Rechtsextremismus, Spaltung der Gesellschaft durch einzelne Querdenker und Antisemitismus in Ronnenberg gesetzt werden wird.

Abschließen bezog sich Bürgermeister Kratzke auf einen Ausspruch von Fritz Bauer, der als hessischer Generalstaatsanwalt den Ausschwitz-Prozess vorbereitete, der 1963 begann: „Wir können aus der Erde keinen Himmel machen, aber jeder von uns kann etwas tun, das sie nicht zur Hölle wird.“