Region.
„Wir müssen der Tatsache, dass wir regenerative Energie brauchen, ins Auge sehen“, so Holger Orl, Ortsrat Wennigser Mark, auf der Windpark - Infoveranstaltung im Corvinus Zentrum. Es folgt sachliche, neutrale und ausdrücklich nichtpolitische Information rund um den Windindustriepark zwischen Barsinghausen, Gehrden und Wennigsen, kurz BaGeWe.
„Wir haben ein einziges gemeinsames Ziel- und das sage ich ganz deutlich- es geht um die Verhinderung eines Windparks in der geplanten Form. Wir sind gegen völlig überdimensionierte Ausmaße“, so Tobias Lücke, Bürgerinitiative Gegenwind Deistervorland. „Regenerative Energie ja, auf jeden Fall, Monsterwindräder nein.“
Im Jahr 2016 hatten Planungsvorhaben in der Region mit Windrädern von einer Rekordhöhe von 240 Metern zu einer wahren Klagewelle geführt. Diese Riesen sollten in der Calenberger Senke aufgestellt werden. Die Gemeinde Wennigsen, die Stadt Barsinghausen und neun weitere Parteien, sowohl Kommunen als auch Unternehmen, hatten gegen das Regionale Raum Ordnungs Programm (RROP) geklagt. Am 05. März 2019 wurden vier dieser Klagen vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg verhandelt, darunter auch eine Klage der Stadtwerke Barsinghausen. Mit scheinbarem Erfolg, denn der Teil Windkraft des RROP Hannover ist aufgrund von Verfahrensfehlern im Vorfeld durch den Gerichtsbeschluss aus Lüneburg für unwirksam erklärt worden.
“Eine Folge des Urteils ist, dass die Planungshoheit für die Windkraftstandorte in den Gemeinden wieder bei den Gemeinden liegt und sämtliche Windvorranggebiete aus dem RROP hinfällig sind. Allerdings ist auch die Ausschlusswirkung des RROP hinfällig. Dies bedeutet, dass überall dort, wo nicht andere Flächenplanungen entgegenstehen, die Errichtung von Windkraftanlagen beantragt werden kann,“ erklärte Lücke. Die Stadt Barsinghausen sei, so berichtete er weiter, bereits tätig geworden und habe einen Vorentwurf für neue Windkraftanlagen Stellplätze vorgestellt.
Das Rathaus in Wennigsen hülle sich derzeit noch in Schweigen. Lücke appellierte eindringlich an die Bürger aktiv zu werden. „Die Gemeinde Wennigsen ist in der Pflicht, Vorschläge für ein Vorranggebiet zu unterbreiten und die Bürger müssen die Informationen einfordern und letzten Endes in die Planung einbezogen werden.“ Dass es künftig ein erhöhtes Aufkommen an Windkraft in der Region geben werde, sei, so Lücke unumgänglich, wie sich das Landschaftsbild durch diese „sanften Riesen“ verändern könne, wurde durch ein von Klaus Hildebrandt aus Egestorf gebautes, maßstabsgetreues Modell, verdeutlicht.