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Paul Krause: Entwicklung im Krankenhauswesen bedenklich

Ronnenberg.

Der Regionsabgeordneten Paul Krause war jetzt bei einem Treffen der AG 60 plus eingeladen. Krause berichtete dort über zwei die Senioren besonders interessierende Themen: Verbesserungen im Personennahverkehr und aktuelle Entwicklungen beim Regionsklinikum.

Krause berichtete über vollzogene und mittelfristig geplante Verbesserungen im Tarifsystem und die begonnenen, aber über das nächste Jahrzehnt geplanten erheblichen Investitionen von ÜSTRA und Regio Bus in Elektrobusse und zusätzliche Stadtbahnzüge sowie in die Erweiterung von Park and Ride und sichere Radparkplätze. Ziel ist es, den öffentlichen Nahverkehr dadurch attraktiver zu machen.

Zu dem Vortrag gab es positive aber auch kritische Beiträge. Zum einen wegen nicht funktionierender Buslinienveränderungen, aber auch allgemein dazu, dass im Gegensatz etwa zu den Niederlanden und Dänemark, die schon lange autofreie Stadtkerne haben, das Autoland Deutschland sich kaum an solche Konzepte herangetraut hat.

Bedenklich stimmt Paul Krause die Entwicklung im Krankenhauswesen. Wenn noch vor wenigen Jahren das Regionsklinikum wie auch 60 Prozent der Krankenhäuser in Deutschland verlustfrei gearbeitet haben, so muss es heute, wie inzwischen 70 Prozent der deutschen Krankenhäuser, mit erheblichen Verlusten kämpfen. Verantwortlich dafür sind eine Reihe von Gründen wie eine kassenärztliche Notfallversorgung, die von den Patienten schlechter als früher in Anspruch genommen wird und mit dafür verantwortlich ist, dass Notfallaufnahmen in Krankenhäusern überlaufen sind.

Ganz besonders  sind es aber auch viele neue Gesetze, die vordergründig eine bessere Versorgung der Patienten in den Krankenhäusern sicherstellen sollen, aber die mangels von Pflegekräften und Ärzten auf dem Arbeitsmarkt zu Stilllegungen von Betten und damit zu Erlösausfällen führen. Krause stellte die Frage, ob der Hintergrund mancher gesetzlicher Regelung nicht das Ziel ist, zu einer weiteren Konzentration auf größere Krankenhäuser zu kommen. Er stellte in der Diskussion aber klar, dass Krankenhäuser, um eine sinnvolle Versorgung von Patienten auch im Nachtdienst sicher stellen zu können, eine gewisse Mindestgröße haben müssen. Einige Fachleute, so 60plus-Vertreter Udo Witt, sprechen hier von mindestens 160 bis 200 Betten.

Probleme sieht Krause auch bei der Nachbetreuung von Patienten nach der Entlassung aus den Kliniken. Er hält die Praxis, Patienten dann in Pflegeheimen betreuen zu lassen, für keine sinnvolle Lösung. Er verwies zudem auf die problematische Situation von Krankenhäusern in den dünn besiedelten Bereichen Niedersachsens. In der Diskussion wurde die Frage gestellt, ob medizinische Versorgungszentren nicht eine Reihe Probleme lösen könnten.

Zum Schluss hatte Paul Krause noch eine erfreuliche Mitteilung: Der zweite Bauabschnitt zur Erneuerung des Klinikum der Region in Gehrden wird voraussichtlich in zwei Jahren begonnen werden.