Lemmie/Gehrden.
Auch der Regen hält sie nicht davon ab, sich an diesem Abend am Feuerwehrhaus in Lemmie zu treffen. Gekommen sind 15 Bürger inklusive Ortsrat und Vertretrer der Stadtverwaltung Gehrden. Es geht zu den "Hotspots" des Ortes.
Einer ist der Ausgangspunkt. Die Feuerwehr braucht definitiv mehr Platz, aber ist das am Standort möglich? Der Ortsrat weist darauf hin, dass er die parkähnliche Freifläche für den Kindergarten und die Bürger erhalten will. "Wie wäre es auf einem anderen städtischen Grundstück, zum Beispiel am Friedhof?" fragt der stellvertretende Ortsratsbürgermeister Peter Nispel (SPD). Der städtische Bauamtsleiter Wolfgang Middelberg hält sich bedeckt und berichtet über die Prüfung des derzeitigen Standortes.
Weiter geht es an die Kreuzung Deisterstraße/Bröhnrehr/Alte Bahnhofstraße. Hier wünscht sich der Ortsrat seit Jahren einen Kreisel, um das Tempo zu reduzieren und die Gefahr zu minimieren, außerdem eine zweite Ampel, genauso wie am Ortsausgang nach Degersen. Runter nach Sorsum fehlt ein Hinweisschild, dass hier wegen des Reiterhofes regelmäßig Pferde queren und ein Spiegel für Radfahrer. Apropos: Was ist mit abschließbaren Fahrradparkplätzen? Deutlich mehr Gehrdener würden Bike and Ride nutzen, wenn es die gebe. Jetzt würden zu viele Räder gestohlen. "Die Region Hannover hatte Lemmie als Standort für Bike and Ride 2.0 geplant, das dann aber später gestrichen", bedauert Nispel. Jetzt hofft der Ort auf Unterstützung aus der Kernstadt für das "Parkhäuschen".
Die Gruppe überquert die vielbefahrene Deisterstraße, um in die Straße An der Kapelle einzubiegen. "Wo soll man hier parken?" fragt Ortsratsmitglied Burkhardt Hennicke (SPD) und deutet in eine Kurve, wobei die Frage offen bleibt, ob das an dieser Stelle überhaupt erlaubt ist. Es gibt leise Kritik, dass der Ortsrat bei einer Begehung der Verkehrsverwaltung, Polizei und Stadt Gehrden im Juni nicht eingeladen war. Damals wurden alle Vorschläge aus dem Ort abgelehnt.
"Wollen wir weitergehen oder die restlichen Punkte im Feuerwehrhaus besprechen?"fragt Ortsbürgermeister Hilmar Rump (FDP) angesichts des anhaltenden Regens. Doch alle, insbesondere die Vertreter der Verwaltung aus Gehrden, wollen sich lieber vor Ort ein Bild machen und so geht es jetzt ins Oberdorf.
Als die Gruppe dort rechterhand eine Verkehrsinsel passiert, wird deutlich, dass man hier wegen eines Zaunes auf der gegenüberliegenden Straßenseite nicht mehr in die abbiegende Straße hineinschauen kann. Anwohner würden deshalb einen großen Bogen fahren. Ein neues Thema für den Ortsrat und die Gehrdener Stadtverwaltung.
Dann ein kurzer Blick auf das Gebiet An der Mühle, das nach dem jüngsten Ratsbeschluss "nachverdichtet" werden darf und es geht weiter den Gehrdener Kirchweg hinauf. Ein Baum am Wegrand müsste geschnitten werden. "Das ist der falsche Baum am falschen Ort", meint Heinrich Möller.
Letzte Station der Ortsbegehung ist das hintere Stück des Kirchweges, dort, wo sich dieser in zwei Wege gabelt, links in einen Graspfad, rechts in einen ziemlich zugewachsenen geteerten Pfad. Von den Anwesenden wünschen sich die meisten, dass der rechte Weg auf Vordermann gebracht wird, weil er von vielen Radfahrern als Verbindung nach Gehrden genutzt wird. Angesichts der aktuellen Haushaltslage kann der Bauamtsleiter da aber wenig Hoffnung machen, rät aber dennoch zum normalen Antragsverfahren.
Die Ortsbegehung endet am Ausgangspunkt, am Feuerwehrhaus. Dort verweist Ortsbürgermeister Hilmar Rump noch einmal auf den 8. November, 19 Uhr, wenn im Café Gerlach, Bröhnrehr2, die Bürgerbefragung durch den Ortsrat vorgestellt wird. Von 620 Lemmiern hätten 290 den Fragebogen zurückgeschickt, das sind immerhin 46 Prozent.